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Energiewende versus Kohle-Renaissance: 23 Kraftwerke geplant

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Berlin - In Deutschland wird aufgrund des Atomausstiegs und der steigenden Öl- und Gaspreise wieder mehr Braunkohle verstromt. 23 neue Kohlekraftwerke sind in der Planung oder bereits im Bau befindlich. Die Energiewende hat mit Blick auf die Klimaschutzziele noch einen weiten Weg vor sich, auch wenn die neueren Kraftwerke teils 30 Prozent weniger klimaschädliches CO2 ausstoßen.

Fritz Vahrenholts Arbeitgeber RWE gehört zu den Energiekonzernen in Europa mit den höchsten Kohlendioxid-Ausstößen. Daher passt sein klimaskeptisches Buch "Die kalte Sonne" gut in die Zeit. Die Bürger in Deutschland sollen sich angesichts einer wieder steigenden Produktion von Strom aus Braunkohle nicht sorgen. Die These: Die Erderwärmung bleibt aus, der Einfluss von CO2-Ausstößen werde überschätzt und der der Sonne unterschätzt. Sein Chef Jürgen Großmann soll das 444-Seiten-Werk in einer Nacht verschlungen haben.

"Größte Kohlerenaissance der Industriegeschichte"

Klimaforscher halten von der "Beruhigungspille" des gelernten Chemikers Vahrenholt nichts, sie schlagen Alarm - Deutschland ist hier eher Nebensache. "Wir beobachten die größte Kohlerenaissance der Industriegeschichte", sagt der Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer. Bleibe es so, könnte es eine Erwärmung um bis zu fünf Grad geben. Hohe Öl- und Gaspreise führten etwa in China dazu, dass wieder verstärkt in die Kohleverflüssigung investiert werde, um Kohle für den Verkehrssektor zu nutzen.

Klimaziele können dennoch erreicht werden

Aber auch Deutschland liegt im Kohle-Trend. 2011 wurde laut der AG Energiebilanzen 3,3 Prozent mehr Braunkohle verstromt. Dennoch sind Sorgen vor einer Aufgabe der Klimaziele bisher noch unbegründet: Durch den Handel mit CO2-Verschmutzungsrechten gibt es eine feste Obergrenze für Emissionen. "Was Braunkohlekraftwerke mehr an CO2 ausstoßen, müssen Industrie und Energieversorger an anderer Stelle einsparen", betont der Chef des Umweltbundesamts, Jochen Flasbarth.

Erneuerbare Energien kompensieren Ausfall von acht AKW

Fakt ist auch: Der Ausfall von acht AKW wurde in Deutschland vor allem durch Wind, Sonne und Biomasse aufgefangen - der Zuwachs war fast drei Mal so hoch wie bei der Braunkohle. Und die wegen Importen aus Russland oder Kolumbien teurere Stromproduktion aus Steinkohle war rückläufig. Kohle hat noch einen Anteil am Strommix von 43,5 Prozent, Ökostrom macht schon 20 Prozent aus. Aber es fehlen noch auf Jahre Speicher für überschüssigen Wind- und Sonnenstrom.

RWE ist neben Vattenfall einer der größten Produzenten von Strom aus der besonders klimaschädlichen Braunkohle. Im brandenburgischen Jänschwalde bekommt man einen Eindruck davon, wie massiv der Kohle-Einsatz weiterhin ist. Unentwegt quellen gereinigte Rauchgase aus den neun Kühltürmen. Auf den Feldern rund um das Kraftwerk stehen ein paar Windräder, sie wirken wie ein grünes Feigenblatt. In riesigen Tagebauen wird in der Lausitz der Brennstoff für das 3000-Megawatt-Kraftwerk abgebaut, das von Vattenfall betrieben wird. Um weiter genug Braunkohle fördern zu können, stehen die Orte Kerkwitz, Grabko und Atterwasch mit knapp 1000 Einwohnern in einigen Jahren vor der Umsiedlung.

Atomausstieg auf Kosten des Klimas?

Kohle wird noch Jahrzehnte gebraucht, um Strom zu liefern - gerade auch dann, wenn kein Wind weht oder die Sonne nicht scheint. Und beim "Hoffnungsträger" Gaskraftwerke, die die Zahl der Kohlemeiler zurückdrängen sollen, hemmen starke Zweifel an der Rentabilität bisher die erhofften Investitionen. Kapazitäten bis zu zehn Gigawatt - entsprechend der Leistung von acht AKW - sollen bis 2020 in neuen Kraftwerken geschaffen werden. Hier entscheidet sich der Umfang einer möglichen Kohle-Renaissance - und ob es einen Atomausstieg auf Kosten des Klimas geben wird.

23 Kraftwerke in Planung oder im Bau

23 Kohlekraftwerke sind derzeit in Deutschland in Planung oder im Bau. In Kürze eröffnet RWE im nordrhein-westfälischen Neurath die Blöcke Boa II und III (Braunkohle) mit 2100 Megawatt Leistung, was der 1,5-fachen Leistung eines Kernkraftwerks entspricht. Derzeit läuft die Inbetriebnahme-Phase, was sich bei den Minusgraden jüngst als Glücksfall erwies. "In der Zeit, als es im Februar so kalt war in Deutschland, hat Boa II und III während des Probebetriebes 2100 Megawatt ins Netz gebracht", sagt der für die Braunkohlekraftwerke zuständige Vorstandsvorsitzende von RWE Power, Johannes Lambertz.

CCS-Verfahren gilt als tot

11.500 Megawatt waren am Netz, so viel wie noch nie im rheinischen Braunkohlerevier. "Das lässt sich nicht wiederholen, denn 16 alte Kraftwerksblöcke werden bis Ende 2012 abgeschaltet", betont Lambertz. Bei RWE heißt es, dass ständig an einer Minderung der CO2-Ausstöße gearbeitet werde. In Neurath sollen es 30 Prozent weniger sein als bei alten Meilern. Als "Lebensverlängerungstechnologie" hatte die Regierung auf die Abscheidung von Kohlendioxid und Speicherung in der Erde gehofft, um das Klimaproblem bei der Kohle zu mildern. Doch das CCS-Verfahren gilt wegen einer Länder-Blockade derzeit als tot.

Sehr lukrativ ist, dass der Preis für CO2-Verschmutzungsrechte im Keller ist - wegen eines geringeren Energieverbrauchs und vielen umsonst zugeteilten Rechten. Dadurch ist die Braunkohleverstromung sehr günstig. "Die EU müsste ihr Klimaziel von 20 auf 30 Prozent weniger Emissionen anheben, dann würden automatisch auch die Zertifikate wieder teurer", sagt der Greenpeace-Kohleexperte Gerald Neubauer. Doch besonders das Kohleland Polen will da nicht mitmachen.

Regierung hintertreibt Energiewende

Es sei ein völliges Unding, jetzt neue Kohlekraftwerke zu bauen und sogar zu fördern, wie dies Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) plane, sagt Neubauer. Die Regierung hintertreibe die Energiewende. Rösler setzt sich offen für neue Kohlekraftwerke ein - sein Haus hat eine Werbekampagne "Kraftwerke? Ja bitte!" aufgelegt.