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Deutschlands kleinstes Stadtwerk macht sich für die Region stark

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd

Hagnau - Die Entscheidung der Bundesregierung, die Laufzeiten für Atomkraftwerke zu verlängern, hat viele Kommunen verärgert. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) fühlt sich von den großen Energiekonzernen übergangen, schließlich "benachteiligt die Bundesregierung kleine und mittlere kommunale Energieversorger" mit diesem Beschluss, klagt der Verband. Doch immer mehr Gemeinden nehmen ihre Versorgung mit Strom, Gas und Wasser wieder in die eigene Hand. Dies zeigt auch das Beispiel von Hagnau am Bodensee, wo das kleinste kommunale Versorgungsunternehmen Deutschlands seinen Sitz hat.

Die Hagnauer sind stolz auf ihren malerischen Ort in der sanften Hügellandschaft am Bodenseeufer. Weinberge prägen hier das Bild, ein historisch gewachsener Ortskern mit vielen Baudenkmälern zieht Jahr für Jahr viele Touristen an. Der Wein ist berühmt. Sogar die kommunalen Einrichtungen sind ein Idyll: "Unser Wasserwerk liegt direkt am Bodenseeufer. Eine schönere Lage für ein Wasserwerk werden Sie in Deutschland kaum finden", sagt Hauptamtsleiter Olaf Stelzl.

Und weil Stelzl sich für den Ort und seine rund 1.400 Einwohner gerne engagiert, ist er neben seiner Tätigkeit als Chef im Hauptamt auch noch einer der Geschäftsführer der Hagnauer Gemeindewerke (HGW). Hans Peter Klesel ist die andere Hälfte der Führungsspitze bei den HGW - und im Hauptberuf für das Leitungsnetz bei den Technischen Werken Friedrichshafen (TWF) zuständig.

Hagnauer Gemeindewerke wollen auch Stromkonzession bekommen

Die HGW sind 2005 mit dem Ziel gegründet worden, die vorhandene Wasserleitungen zu sanieren und einen Anschluss ans Gasnetz in die Gemeinde zu bekommen. Dazu hat sich Hagnau mit den TWF einen gleichberechtigten Partner in die Gesellschaft geholt. Das gemeinschaftliche Prinzip funktioniert so: Die TWF und Hagnau investieren gemeinsam in die Netze. "Dann verpachten wir das Netz an die TWF, die das volle Vertriebsrisiko tragen", erklärt Stelzl.

Der gravierende Unterschied zu einer gewöhnlichen Konzession, wie sie sonst von Gemeinden an Energieversorger vergeben werden, liegt im Recht, alle Abläufe mitgestalten zu können. "Sonst hätten wir bis heute noch keine Gasleitung in Hagnau, ebenso wenig schnelles Internet", glaubt Stelzl. Denn im Zuge der Gasleitungsverlegung habe man gleich auch die Kabel fürs Internet in die Erde gelegt.

Gas und Wasser liegen also schon in den Händen der Gemeindewerke Hagnau. Jetzt hat das Mini-Stadtwerk auch den Strom im Visier. Die Konzession wird im kommenden Jahr neu vergeben - bislang war der Energieriese EnBW Konzessionär. Wer den Zuschlag bekommt, entscheidet der Gemeinderat. "Wir rechnen uns gute Chancen aus", sagt Stelzl und glaubt daran, dass die Bürger der Gemeinde hinter den HGW stehen, wo doch mehr Wertschöpfung vor Ort bliebe und die Gewinne nicht in weit entfernte Konzernzentralen abflössen.

Energiekonzept der Bundesregierung stellt kommunale Anbieter vor Herausforderungen

"Vor allen Dingen die Energie erzeugenden Unternehmen unter den Stadtwerken sehen sich mit dem Energiekonzept der Regierung benachteiligt", betont der Sprecher der VKU, Wolfgang Prangenberg.

Denn viele kommunale Energieversorger hätten sich auf das Ende der Atomkraftwerke eingestellt und entsprechend geplant. "Die Planungen sind vielerorts sehr weit fortgeschritten und werden durch das Energiekonzept der Bundesregierung jetzt ad absurdum geführt", kritisiert Prangenberg. Der Grund: Die durch den ursprünglich geplanten Wegfall des Atomstroms entstehende Energielücke wollten kleinere und mittlere Energieversorger schließen - was zulasten der Energieriesen gegangen wäre. "Durch die Laufzeitverlängerung wird das jetzt schwieriger", sagt Prangenberg und kritisiert, dass auch die Förderung erneuerbarer Energien stagniere, wie sie bei kleinen Versorgungsunternehmen eine wichtige Rolle spielen.

So schwarz sieht der kommunale Partner TWF die Lage nicht. Er sichert sich durch die Beteiligung an den Hagnauer Gemeindewerken verlässliche Vertriebskanäle und ein gutes Image in der Bevölkerung. Aber: "Auch wir sind natürlich enttäuscht von der Entscheidung der Bundesregierung, die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern", sagt TWF-Geschäftsführer Alfred Müllner. Man habe schlicht mit anderen Rahmenbedingungen gerechnet. "Vor dem Hintergrund dieser Unsicherheiten wird jetzt bestimmt niemand Investitionsentscheidungen treffen."

Das Vertrauen ist dahin

Niemand könne sagen, ob die jüngsten Entscheidungen bei den nächsten Wahlen wieder auf den Kopf gestellt werden. Allerdings sieht Müllner die kommunalen Unternehmen deswegen nicht im Abseits, denn der mündige Verbraucher verliere das Vertrauen in die Energieriesen und halte deren Sonntagsreden über erneuerbare Energien für Lippenbekenntnisse. "Kleine Stadtwerke wie in Hagnau können davon profitieren", glaubt Müllner. Denn diese stünden für heimische Wertschöpfung, Nähe und Persönlichkeit.

In Hagnau sieht Olaf Stelzl trotz allem gelassen in die energiepolitische Zukunft. Hier am Bodenseeufer scheint man zu spüren, dass es gut ist, wenn Gemeinden wieder mehr Verantwortung für die eigene Versorgung übernehmen. Als Beleg dafür nennt Stelzl das große Interesse anderer Gemeinden am Hagnauer Modell. Es zeige, dass es einen Weg gibt, sich zumindest ein Stück weit zu emanzipieren von den Energieriesen. Auch wenn man als Versorger klein sei, ja sogar winzig wie Hagnau.