Deutsche Telekom baut DSL-Angebot massiv aus [Update]
Stand: 29.01.2004
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Berlin (dpa) - Die Deutsche Telekom will ihr Angebot an Hochgeschwindigkeitszugängen zum Internet (T-DSL) in den kommenden drei Jahren erheblich ausbauen und technisch verbessern. "Bis zum Jahr 2007 wollen wir mindestens zehn Millionen T-DSL-Kunden haben", sagte Kai-Uwe Ricke, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom AG, am Mittwoch in Berlin. Ricke warnte auf dem Pressekolloquium den Gesetzgeber und die Regulierungsbehörde davor, den Bereich der Breitband-Kommunikation zu stark zu reglementieren.
Die Telekom und die Regulierungsbehörde hatten in der Vergangenheit häufiger unterschiedliche Auffassungen vertreten, zu welchen Bedingungen Wettbewerber der Deutschen Telekom Zugriff auf das Netzwerk des ehemaligen Monopolisten haben.
Josef Brauner, Vorstandsvorsitzender der Festnetzsparte der Telekom, verwies bei der Ankündigung des neuen T-DSL-Angebots auf eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), nach der sich bis zum Jahr 2008 zwischen 10,3 und 17,8 Millionen Menschen in Deutschland für einen breitbandigen Internetanschluss entscheiden könnten. Die Zahl der T-DSL-Anschlüsse liegt derzeit bei knapp vier Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr (2,8 Millionen Anschlüsse) gab es ein Wachstum um rund 43 Prozent.
Brauner kündigte gleichzeitig an, die Bandbreite von T-DSL und damit die Übertragungsgeschwindigkeit ins Internet zu erhöhen. Künftig sollen die Telekom-Kunden zwischen Anschlussvarianten von einem, zwei oder drei Megabit pro Sekunde wählen können. Die Preise für die neuen Angebote sollen zur Computermesse CeBIT bekannt gegeben werden.
Gemeinsam mit der Schwesterfirma T-Mobile will T-Com auch die Zahl der öffentlichen Zugänge für den drahtlosen Internetzugang, der so genannten Hotspots, deutlich erhöhen. Derzeit betreibt die Deutsche Telekom mehr als einhundert Hotspots. In den "nächsten Monaten", so Brauner, sollen über zehntausend Hotspots für die drahtlose Einwahl ins Internet zur Verfügung stehen.
Ricke kündigte an, dass die zerstrittenen Telekom-Konzerne Deutsche Telekom und France Télécom wieder kooperieren. Man werde gemeinsame Projekte mit dem französischen Konzern in den Bereichen Forschung und Entwicklung in Angriff nehmen. Die Deutsche Telekom und France Télécom hatten in den neunziger Jahren intensiv zusammen gearbeitet und waren gegenseitig aneinander beteiligt. Gemeinsam mit dem US-Konzern Sprint betrieben sie das globale Joint Venture GlobalOne. Über eine geplante, letztlich aber gescheiterte Übernahme von Telecom Italia durch die Deutsche Telekom zerstritten sich im Jahr 2000 die Partner. Beide Unternehmen verkauften die Anteile der Ex-Partner und beendeten die Zusammenarbeit bei GlobalOne.