Bulgarisches Atomkraftwerk weist Risse auf
Stand: 20.10.2010
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Sofia - Bei Wartungsarbeiten an einem bulgarischen Atomkraftwerk wurden Risse im Röhrensystem der Anlage festgestellt. Ein Austritt von Radioaktivität wurde nicht gemessen, wie die bulgarische Atomaufsichtsbehörde am Dienstag mitteilte. Nach Angaben des Ministeriums für Wirtschaft und Energie wird es vermutlich drei bis vier Wochen dauern, das Werk in Koslodui im Nordwesten des Landes zu reparieren und wieder hochzufahren.
Einer der beiden Reaktoren des Kraftwerks war Mitte September wegen der Wartungsarbeiten heruntergefahren worden. Das Werk sollte eigentlich bereits am Montag wieder voll in Betrieb genommen werden. Wirtschafts- und Energieminister Traitscho Traikow sagte in Sofia, bereits Ende September hätten russische Experten Risse in drei Röhren festgestellt. Überprüfungen hätten nun ergeben, dass insgesamt 31 der sogenannten Steuerstäbe defekt seien und ausgetauscht werden müssten. Dies könne bis zu einem Monat dauern.
Der Leiter der für das nationale Stromnetz verantwortlichen Behörde, Iwan Jotow, befürchtete, dass sich die Verzögerungen auf die Stromversorgung auswirken könnten. Traikow äußerte zudem die Vermutung, dass Bulgarien seine Stromexporte vorübergehend um bis zu zwei Drittel reduzieren müsse. Das Land liefert täglich etwa tausend Megawatt in seine Nachbarländer Griechenland, Serbien und Mazedonien.