Studie: Internet und Handy verbessern Kommunikation in US-Familien
Stand: 21.10.2008
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Washington - Eine intensive Nutzung von Internet und Mobiltelefon bringt einer Studie zufolge viele Familien in den USA enger zusammen. Laut einer Erhebung der Universität von Toronto (Kanada) sagte fast jeder zweite Befragte (47 Prozent), dass sich die Qualität der Kommunikation in der Familie durch den technischen Fortschritt verbessert habe. Lediglich zwei Prozent meinten, dass sich die Verständigung im Zeitalter von Handy, E-Mail und SMS verschlechtert habe, berichtete die «Washington Post» am Montag. 47 Prozent sahen keine Auswirkungen.
Befürchtungen, wonach die neuen Medien die Familienbindungen schwächen, «haben sich nicht bestätigt», sagte der Autor der Studie, Prof. Barry Wellmann. «Viele Familien begrüßen Internet und Handy, weil sie dann wissen, was der andere den ganzen Tag macht.» In der nationalen, repräsentativen Umfrage wurden zwischen Dezember 2007 und und Januar dieses Jahres 2252 Amerikaner aller Altersgruppen befragt.
Kommunikation über Handy oder E-Mail sind in den US-Familien danach weit verbreitet: 94 Prozent der Erwachsenen hätten Zugang zum Internet, bei den Kindern seien es 84 Prozent. Fast die Hälfte aller befragten Eltern rufen der Studie zufolge ihre Zöglinge einmal täglich auf dem Handy an - meist um ihre Kinder an das gemeinsame Abendessen zu erinnern.
Nicht nur das Familienleben, sondern auch die Partnerschaft kann durch SMS und E-Mail einen Schub bekommen. Die Umfrage ergab, dass kurze «love taps» (etwa: Liebesnachrichten) in den vergangenen zehn Jahren zugenommen haben. Aus der Mode kommt dagegen das gemeinsame Fernsehen auf dem Sofa. Da 66 Prozent der US-Familien einen High- Speed-Internetzugang haben, sei der Computer fast schon zum «Dreh- und Angelpunkt der Familie geworden» - so zum Beispiel beim gemeinsamen Videogucken auf dem Internetportal «YouTube».