Verband: Wohngeld reicht wegen CO2-Preis nicht aus
Stand: 23.04.2020
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Ab nächstem Jahr soll ein zusätzlicher CO2-Preis für fossile Brennstoffe fällig werden. Die deswegen geplante Erhöhung des Wohngelds für Menschen mit kleinem Einkommen reicht aus Sicht des Sozialverbands VdK nicht aus, um Mieter von diesen Zusatzkosten zu entlasten.
Sie begrüße es zwar, dass die im Klimapaket vereinbarte Erhöhung jetzt umgesetzt werde, sagte Verbandspräsidentin Verena Bentele der Deutschen Presse-Agentur vor der Abstimmung im Bundestag an diesem Donnerstag. Das reiche aber nicht aus, um alle Haushalte mit kleinen Einkommen zu entlasten, denn die allermeisten erhielten kein Wohngeld. «Mieterinnen und Mieter haben keine Möglichkeit zu einer klimafreundlicheren Heizungsform zu wechseln. Das entscheidet der Vermieter, der die Kosten einfach umlegen kann», mahnte sie.
Beim Strompreis soll Entlastung kommen
Ab 2021 soll ein CO2-Preis Heizöl, Erdgas und Sprit schrittweise teurer machen, um klimafreundliche Technologien voranzubringen. Mit den Einnahmen sollen Unternehmen und Bürger entlastet werden, unter anderem beim Strompreis. Ein Teil der Entlastung ist eine neue CO2-Komponente im Wohngeld, die nach der Haushaltsgröße gestaffelt wird. Über sie soll der Zuschuss zur Miete ab 2021 steigen. 665 000 Haushalte dürften dann nach Einschätzung der Bundesregierung profitieren.
Höhe des Wohngelds hängt am Einkommen
Wie hoch das Wohngeld ist, hängt vom Einkommen und der Haushaltsgröße sowie den Mietkosten ab. Im Durchschnitt beträgt das zusätzliche Wohngeld laut Bundesregierung im Jahr 2021 voraussichtlich rund 15 Euro monatlich, für jede weitere kommen 3,60 Euro hinzu. Der Mieterbund hatte das in dieser Woche als zu niedrig kritisiert und fordert zudem eine «Dynamisierung», da auch der CO2-Preis schrittweise ansteigen soll.