Gazprom wirft EU "unfreundliche Haltung" vor
Stand: 31.03.2009
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Moskau - Der Vizevorstandschef des vom Kreml kontrollierten Gasmonopolisten Gazprom, Alexander Medwedew, hat der Europäischen Union "unfreundliche Haltung" gegenüber Russland vorgeworfen. Projekte zur Diversifizierung der Gasversorgung dürften nicht torpediert werden, sagte er am Dienstag nach Angaben der Agentur Interfax in der Stadt St. Petersburg. Medwedew verwies auf eine in der Vorwoche von der Ukraine und der EU in Brüssel unterzeichnete Erklärung, die auf die Gründung eines unabhängigen Gasnetz-Betreibers abzielt. Solche Gespräche ohne den wichtigsten Gaslieferanten Russland könnten eine neue Gaskrise auslösen, warnte Medwedew.
Der Gazprom-Vize sprach sich erneut "zur sichereren Versorgung Europas" für den Bau der Leitungen Nord Stream und South Stream aus, durch die Russland unter Umgehung der Ukraine Gas nach Westen pumpen würde. Das Transitland Ukraine "missbrauche seine Monopolstellung und erpresse Russland und ganz Europa", kritisierte Medwedew. "Wir dürfen keine Geiseln des ukrainischen Transitmonopols bleiben (...) Europa braucht Gas und kann es nur aus Russland bekommen." Im Januar hatte ein beispielloser Energiekonflikt zwischen Moskau und Kiew zu Versorgungsengpässen in Teilen Europas geführt.