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Erdgasautos führen trotz vieler Vorteile ein Nischendasein

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn

Bergisch Gladbach - In der Diskussion um alternative Antriebe ist die Rede fast immer von Elektroautos. Während der Traum von E-Mobilität jedoch für die meisten vorerst unerreichbar bleibt, ist eine Alternative zum Benzinmotor schon seit Jahren einsatzbereit: Erdgasautos. Warum kommen sie nicht aus ihrem Nischendasein heraus?

Ihr Anteil am gesamten Bestand in Deutschland von 42,9 Millionen Pkw belegt: Autos mit Erdgasantrieb sind unpopulär. Nur rund 75 000 Autos mit dem Alternativantrieb waren zum Stichtag 1. Januar 2012 laut Kraftfahrt-Bundesamt zugelassen. Dabei lohnt der Betrieb der sogenannten CNG-Fahrzeuge (Compressed Natural Gas) nach Meinung vieler Experten gegenüber Benzinern und selbst Dieselautos fast immer - aus ökonomischen und ökologischen Gründen.

Trotzdem fahren CNG-Autos nicht aus ihrer Nische heraus, wie Stefan Bratzel vorrechnet. Zwar seien die Neuzulassungen von Erdgasautos von 2010 bis 2011 leicht von 4982 auf 6300 Pkw gestiegen, richtig in Fahrt kommen sie aber nicht: "Trotz der massiven steuerlich bedingten Preisvorteile an der Tankstelle werden sie vom Kunden bislang nicht angenommen", sagt der Leiter des Center of Automotive Management (CAM) an der Fachhochschule für Wirtschaft in Bergisch Gladbach. Bis Ende 2018 sind die Kraftstoffpreise für Erdgas und das Autogas LPG laut Energiesteuergesetz begünstigt.

Kernproblem: zu wenig Tankstellen

Doch gerade mit den Tankstellen ist das Kernproblem identifiziert: Nach Angaben des Trägerkreises Erdgas Mobil gibt es bundesweit nur rund 900 Tankstellen, die Erdgas anbieten. Weil die Reichweite von CNG-Autos gegenüber effizienten Benzinern und Dieselantrieben meist bei weit weniger als der Hälfte liegt, herrscht eine ähnliche Angst wie beim Elektroauto vor: nämlich mitten auf der Autobahn stehen zu bleiben. Doch selbst mit einem sogenannten monovalenten Fahrzeug, das nur über einen kleinen Nottank mit Benzin verfügt, kommt man noch gut 100 Kilometer weiter, wenn das Gas ausgeht. Ist das Auto bivalent ausgelegt, ist für herkömmlichen Sprit ein größerer Tank an Bord.

Wer die Vorzüge des Erdgasbetriebes voll ausschöpfen will, sollte gerade längere Fahrten gut entlang der geeigneten Zapfsäulen planen. Navigationsgeräte helfen dabei weiter, bei vielen lassen sich CNG-Tankstellen in der Karte einblenden. Wenig überzeugend ist dabei die intransparente Preisgestaltung: "Die Abgabe von Erdgas in Kilogramm macht Autofahrern den Kostenvergleich schwer", sagt Jürgen Wolz, Technischer Leiter beim TÜV Süd. Gerd Lottsiepen vom Verkehrsclub von Deutschland (VCD) kennt immerhin eine Faustregel: "Man spart gegenüber einem vergleichbaren Benziner rund 50 Prozent an Treibstoffkosten." Wer den logistischen Aufwand nicht scheut, wird also an der Tankstelle belohnt.

Aufpreis zwischen 2000 und 5000 Euro

Zunächst aber muss der Käufer in Vorleistung gehen: Erdgasautos sind wegen des technisch aufwendigen Antriebs teurer in der Anschaffung. Der Preisunterschied zu einem vergleichbaren Benziner sei ähnlich groß wie bei einem Diesel, sagen Experten. Der VW Passat etwa wird mit einem 110 kW/150 PS starken Erdgasantrieb angeboten und steht mit mindestens 30 250 Euro in der Liste. Das sind 5475 Euro mehr, als der Basisbenziner mit 90 kW/122 PS kostet.

"Bei mindestens 2500 Euro liegt je nach Modell der Aufpreis", weiß Wolz. Allerdings gebe es beim Kauf von Gasfahrzeugen Fördermaßnahmen - meist in Form von Tankgutscheinen. Örtliche Gasversorger spendieren laut Erdgas Mobil je nach Wohnort bis zu 1250 Euro.

Erdgas lohnt sich nur bei hoher Laufleistung

Höhere Anschaffungspreise können Autofahrer wieder reinholen, wenn sie oft genug am Steuer sitzen. Der TÜV Süd hat am Beispiel des Vans VW Touran in der CNG-Variante Ecofuel für den dpa-Themendienst nachgerechnet: Der Aufpreis von 3725 Euro amortisiert sich nach 74 500 Kilometern. Zugrunde gelegt hat der Verein dabei Verbräuche von durchschnittlich 6,8 Litern Benzin und 5 Kilogramm Erdgas auf 100 Kilometer sowie Kosten von 10,85 Euro beziehungsweise 5,50 Euro für diese Strecke. Je geringer der Aufpreis für die Erdgasvariante ist, desto schneller rechnet sich die Anschaffung.

Ist Autofahrern die Umwelt wichtig, sprechen schlagkräftige Argumente für ein Erdgasfahrzeug: "Aus ökologischer Perspektive fahren Sie mit reinerem Gewissen", sagt Wolz. Um rund 20 Prozent könne der Ausstoß von Kohlendioxid durch die Verbrennung von fossilem Erdgas gegenüber einem Benziner gesenkt werden. Bei LPG-Autos liege der entsprechende Wert bei rund 15 Prozent. Und Feinstaub stießen CNG-Autos fast gar nicht aus. "Die grüne Plakette für Umweltzonen bekommt man damit also ohne Probleme", so Wolz.

Viele Vorteile gegenüber Benzin und Diesel

Die Emission von Kohlenmonoxid sinke sowohl bei CNG als auch bei LPG um bis zu 70 Prozent. Gegenüber Dieselmotoren können Erdgasantriebe vor allem den Ausstoß von Stickoxiden um bis zu 90 Prozent senken. Laut Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen seien zudem die Geräuschemissionen bei Erdgaswagen um bis zu 50 Prozent niedriger als bei konventionell angetriebenen Fahrzeugen.

In einer zuletzt im vergangenen Jahr aktualisierten Studie vermerkt der Automobilexperte einen zusätzlichen und entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Treibstoffen: "Weitere erhebliche CO2-Emissionsreduzierungspotenziale können aus der Beimischung von Biogas in das bestehende Erdgasnetz resultieren." Anders als LPG kann CNG Biomethan beigemischt werden. Das Gas wird in Biogasanlagen durch einen Gärprozess erzeugt - zum Beispiel aus Biomüll, Gülle, Mist oder auch Energiepflanzen wie Schilfgras oder Mais. "Wird auf Mais verzichtet, dann entsteht auch kein Konflikt mit der Nahrungsmittelproduktion", betont VCD-Sprecher Lottsiepen.

Angebot ist überschaubar

Allein ein Anteil von 25 Prozent Biogas senke den CO2-Ausstoß bei einem Verbrauch von 4,5 Kilo Erdgas auf 100 Kilometer von 123 Gramm je Kilometer auf 93 Gramm, hat Dudenhöffer am Beispiel des Passat Ecofuel nachgerechnet. Allerdings ist das Netz der Tankstellen, die Biomethan-Erdgas-Gemische anbieten, mit etwa 190 Stationen sehr dünn. Reine Biogastankstellen gibt es nach Auskunft des Internationalen Biogas- und Bioenergie Kompetenzzentrum (IBBK) bundesweit nur 38.

Ein weiteren Engpass gibt es bei der Produktvielfalt, denn das Angebot an Erdgasautos ist klein: Es gibt zwar gängige Modelle wie die VW-Fahrzeuge Passat, Touran und Caddy, von Opel Zafira und Combo oder die Fiat-Modelle Panda, Punto, Doblò und Qubo. "Doch Volumenmodelle wie der VW Golf, der VW Polo, der Opel Astra oder der Opel Corsa werden derzeit nicht als Erdgas-Variante angeboten", beklagt Dudenhöffer. Im Bereich der Premiummarken plant immerhin Audi mit dem A3 TCNG ein erstes Erdgasauto der Ingolstädter, das 2013 kommen könnte. Mercedes hat die E-Klasse in der NGT-Version (Natural Gas Technology), während BMW das Thema CNG-Antriebe derzeit nicht mehr verfolgt.

CNG günstiger als Hybrid und Elektro

Dabei hätten CNG-Autos auch einen handfesten Vorteil für die Autohersteller - wären sie nur häufig genug im Angebot: Mit der zugrundeliegenden Technik "könnten quasi über Nacht Fahrzeuge auf die CO2-Norm des Jahres 2020 gebracht werden", glaubt Ferdinand Dudenhöffer. Für 2020 plane die EU-Kommission die Auflage, dass Neuwagen im Schnitt nicht mehr als 95 Gramm CO2 je Kilometer ausstoßen dürfen. Die CNG-Technologie sei "deutlich kostengünstiger als andere wesentlich aufwendigere umweltfreundliche Technologien wie Hybrid oder Elektro".

Immerhin nimmt Volkswagen als deutscher Marktführer bei Erdgasautos mit dem Kleinstwagen Up bald ein weiteres CNG-Modell ins Angebot. Auch die baugleichen Modelle Seat Mii und Skoda Citigo wird es umgerüstet geben. Stefan Bratzel deutet das als "Zeichen, dass man es weiter versucht mit den Erdgasautos". Für 2012 geht der Automobilexperte davon aus, dass die Zahl der Neuzulassungen weiter steigen wird - wenn auch nur langsam.