Bundesregierung bestätigt Öl-Lieferprobleme nach Deutschland
Stand: 24.08.2007
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Berlin/Moskau (AFP) - Die Bundesregierung hat Probleme mit russischen Öllieferungen nach Deutschland bestätigt. "Die Schwankungen sind uns bekannt", sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums am Freitag. Es sei "nicht das erste Mal, dass es passiert". Es sei aber nicht zu sehen, dass die Versorgung Deutschlands "beeinträchtigt" sei. "Es gibt auch andere Wege für die Raffinerien, um sich Öl zu besorgen", sagte sie. "Wichtig ist, dass Russland gesagt hat, dass die Lieferungen langfristig gesichert sind." Zuvor hatte die deutsche Raffinerie in Schwedt von Lieferausfällen berichtet.
Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte jedoch aus Lukoil-Kreisen, dass die Lieferungen nach Deutschland seit Beginn des Jahres nicht mehr so rentabel seien. Grund sei die Erhöhung der Transitgebühren, die Weißrussland für den Transport des Öls über sein Territorium beschlossen hatte. In den kommenden Tagen seien Verhandlungen mit den beteiligten Parteien vereinbart.
Eine Sprecherin des Ölkonzerns Total in Deutschland sagte, die Schwankungen der russischen Lieferungen seien seit Juli bekannt. Die Menge des ankommenden Öls liege auch derzeit unter dem normalen Niveau. Die Raffinerie arbeite aber bei voller Auslastung, weil sie ihr Öl aus anderen Quellen beziehe. Die Raffinerie habe keine Erklärungen zu den Gründen für die Lieferengpässe erhalten.
Zu Beginn des Jahres war die Druschba-Pipeline von Russland nach Europa wegen des russisch-weißrussischen Gasstreits abrupt für wenige Tage geschlossen worden, was mehrere europäische Länder vom russischen Öl abschnitt, darunter auch Deutschland. Nach einer Einigung zwischen Russland und Weißrussland wurden die Lieferungen wieder aufgenommen.