Litauisches Akw kann nicht gebaut werden - keine Bieter
Stand: 03.12.2010
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Vilnius - Die Pläne der litauischen Regierung, ein neues Atomkraftwerk in Litauen zu bauen, sind wohl nicht umsetzbar, da keine Firma den Bau übernehmen möchte. Vize-Energieminister Roman Svedas teilte am Freitag in Vilnius mit, dass der südkoreanische Konzern Kepco (Korea Electric Power Corporation) sein erst Mitte des Monats eingereichtes Angebot wieder zurückgezogen hat.
Ein weiteres Angebot eines namentlich nicht genannten Unternehmens ist von Litauens Regierung als "unzureichend" abgewiesen worden. Mit dem Bau eines neuen Atomkraftwerkes in Ignalina im Norden Litauens soll die Abhängigkeit von Energieeinfuhren aus Russland vermindert werden. Litauen musste das als gefährlich eingestufte Atomkraftwerk sowjetischer Bauart in Ignalina zum Jahresauftakt auf Geheiß der EU endgültig schließen.
Svedas wollte sich nicht zu der Frage äußern, ob der südkoreanische Konzern sich möglicherweise auf Druck Russlands zurückgezogen hat. Er kündigte einen neuen Anlauf für das Projekt an. Litauen wollte die Finanzierung der auf fünf Milliarden Euro geschätzten Baukosten gemeinsam mit den baltischen Nachbarn Estland und Lettland sowie Polen schultern. Wegen permanenter Streitigkeiten galten die Pläne aber auch zwischen den beteiligten Ländern als fraglich und sind mehrfach aufgeschoben worden.