Union will Gorleben als Atom-Endlager durchsetzen
15.09.2008 | 08:58
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München/Berlin (AFP) - Die Union will den Salzstock Gorleben rasch als Endlager für Atommüll durchsetzen. "Wir werden keine Lösung finden, wenn wir immer wieder neu anfangen, nach Endlagern zu suchen", sagte Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) dem Nachrichtenmagazin "Focus". Das Argument, man könne längere Laufzeiten der Atomkraftwerke erst beschließen, wenn die Endlagerung geklärt sei, halte er für "völlig falsch". Beim Abbau eines Kernkraftwerks entstehe der meiste atomare Abfall, nicht beim Weiterbetrieb. "Die SPD und die Grünen müssten also größtes Interesse haben, Gorleben schnell zu bauen", sagte Kauder weiter.
Defizite bei der Atomaufsicht haben einem Bericht der "Berliner Zeitung" zufolge der Bund und das Land Baden-Württemberg gegenüber der Atomenergie-Behörde (IAEA) eingeräumt. Dies gehe aus einer Dokumentation hervor, die für die derzeit laufende IAEA-Inspektion deutscher Atomanlagen geschrieben worden sei, berichtete die Zeitung am Samstag. In dem Papier würden insbesondere die Personalausstattung der Kontrollbehörden, der Informationsaustausch von Bund und Ländern sowie die Auswertung von sicherheitstechnischen Problemen kritisiert.