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Tödlicher Stress am Arbeitsplatz - Selbstmordserie in Atomkraftwerk

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Paris (AFP) - Nach außen hin hat der Stromkonzern EDF in Frankreich das Image eines gemächlichen Staatsunternehmens. Beschäftigte genießen viele Vorteile und können ab 55 in Rente gehen. Eine EDF-Mitarbeiterin landete gar einen Bestseller mit einem Loblieb auf das Faulenzertum ("Bonjour paresse", auf Deutsch: "Die Entdeckung der Faulheit"). Doch nicht alle Angestellten empfinden die Arbeit bei Electricité de France als Dolce vita. Eine Serie von Selbstmorden im EDF-Atomkraftwerk Chinon an der Loire schockiert die Franzosen. Dabei rüttelten gerade erst drei Suizide bei Renault die Bevölkerung auf. Auch der ehemalige Staatskonzern Renault galt lange als Modell-Arbeitgeber.

Dass unter Überlastung nicht nur Stromnetze zusammenbrechen können, ist für Arbeitsmediziner und Gewerkschafter bei EDF traurige Gewissheit geworden. Zwischen September 2006 und Ende Februar nahmen sich drei Beschäftigte des AKW Chinon das Leben. Ein anderer Suizid eines EDF-Technikers in dem beschaulichen Weinbau-Ort wurde von den Sozialkassen als Berufskrankheit anerkannt. Sie sah bei der Verzweiflungstat des 49-Jährigen vom August 2004 eine "direkte und wesentliche Verbindung mit der beruflichen Tätigkeit". Seit 2001 hatte ein Arbeitsmediziner auf Klagen des Mannes hin der EDF über Verschlechterungen der Arbeitsbedigungen berichtet. EDF zog gegen die Entscheidung zum Sozialgericht.

In Chinon errichtete EDF 1963 Frankreichs erstes AKW. Die drei alten Reaktorblöcke sind längst stillgelegt. Die vier Kühltürme der heutigen Druckwasserreaktoren wurden flach gehalten, um den Blick auf die Loire-Schlösser in der Nähe nicht zu verbauen. Nach Angaben der Gewerkschaft CGT leidet ein Drittel der dort noch 1300 Beschäftigten unter übergroßem Druck, weil die Firmenspitze einen Prozess zur Kostensenkung betreibt. Die Lage könnte sogar die "Bedingungen beeinträchtigen, die zur Aufrechterhaltung der Nuklearsicherheit notwendig sind".

Arbeitsmediziner Dominique Huez berichtet über "psychologisch gebrochene Beschäftigte". Früher hätten die Menschen in Chinon geweint, wenn sie das Rentenalter erreicht hätten und aus der Firma ausschieden, erinnert sich der 57-Jährige im "Parisien". "Heute weinen sie, wenn man sie nicht den Vorruhestand ziehen lässt." Der lange zum öffentlichen Dienst gezählte Großkonzern EDF ist seit 2005 ein börsennotiertes Unternehmen mit Firmentöchtern im Ausland wie der Energie Baden-Württemberg (EnBW). Die Mitarbeiter bangen um ihren Status als Staatsdiener und blicken mit Sorge auf die schrittweise Liberalisierung des Energiemarktes.

Nach der Suizid-Serie schickte die EDF-Spitze Experten nach Chinon, die sich die Sorgen der Belegschaft anhörten. Nun will EDF ein Notruf-Telefon und ein "nationales Observatorium" einrichten, das die "Lebensqualität bei der Arbeit" untersuchen soll. Management-Entscheidungen sollen stärker nach unten verlagert werden. Die Beschäftigten hätten Konkreteres erhofft, ärgert sich die CGT. "EDF missachtet das Personal."

Auch beim Autobauer Renault versuchte das Management umzusteuern, nachdem sich bis Februar drei Beschäftigte des Entwicklungszentrum Guyancourt umgebracht hatten. Die Arbeitsbedingungen werden von der Staatsanwaltschaft unter die Lupe genommen. "Stress gehört zum Alltag", sagt der neue Renault-Personalchef Gérard Leclercq. "Was schwer zu ertragen ist, ist ein Übermaß an Stress." In Guyancourt werden nun 110 Beschäftigte und 200 Leiharbeiter zusätzlich eingestellt. Und die Manager müssen mehr Zeit für den Dialog mit den Angestellten einplanen. "Ein Fall von Selbstmord ist immer ein Fall zuviel", betont Leclercq. Dabei müssten immer die Gründe für die Verzweiflungstat im Einzelfall geprüft würden. "Niemand weiß, worin unsere Verantwortung besteht."