Fünf Länder verhandeln über Wüstenstromprojekt Desertec
Stand: 31.10.2012
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München - Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe) zufolge treibt die deutsche Regierung gemeinsam mit vier anderen Ländern die Umsetzung des Wüstenstromprojekts Desertec voran. Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Marokko haben nach Angaben des Blattes Gespräche über ein Abkommen begonnen, das den Bau eines 600 Millionen Euro teuren Solarkraftwerks ermöglichen soll.
Bereits im November soll eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet werden.
Im ersten Halbjahr 2013 solle dann ein Regierungsabkommen dieser und möglicherweise weiterer Länder folgen, hieß es weiter. Marokkos Industrieminister Abdelkader Amara bestätigte Pläne für ein internationales Abkommen. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministers Philipp Rösler (FDP) sagte: "Es gibt Gespräche mit mehreren Staaten und verschiedenen Ministerien in Deutschland." Die Pläne sehen vor, den Transport des grünen Stroms nach Spanien sowie dessen Bilanzierung in die EU-Ökostromziele der beteiligten Länder rechtlich zu regeln, zitiert die Zeitung Regierungskreise.
Die in Deutschland gegründete private Dii plant in Marokko ein Kraftwerk mit einer Kapazität von 150 Megawatt. Das Unternehmen ist ein Zusammenschluss von mehr als 50 Firmen und Organisationen, zu deren Gesellschaftern internationale Konzerne wie RWE, die Deutsche Bank, Italiens Energieriese Enel oder auch der saudische Energiekonzern Acwa Power zählen.
Siemens hatte jüngst angekündigt, sich von seinem Solargeschäft trennen zu wollen und sich im Zuge dessen auch aus dem Desertec-Projekt zurückzuziehen.