Experten schlagen Senkung der EEG-Umlage auf null vor
Stand: 07.07.2020
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Um den Strompreis zu senken und die zahlreichen Abgaben darauf zu vereinfachen, schlagen Energieexperten eine Senkung der EEG-Umlage auf null vor. Stattdessen sollte die Stromsteuer verdoppelt werden. Der Vorschlag kommt im Rahmen einer Kurzstudie der Deutschen Energie-Agentur (Dena), dem Finanzwissenschaftliche Forschungsinstitut an der Universität zu Köln (Fifo) und der Stiftung Umweltenergierecht.
Neben der Entlastung der Haushalte würde diese Maßnahme Komplexität verringern und dem Bundeshaushalt auf dem Weg zur Klimaneutralität eine verlässliche Perspektive geben. Der Strompreis sei in Deutschland mit hohen Abgaben und Umlagen belegt, was Strom zur Nutzung im Wärme- und Mobilitätssektor im Vergleich zu Benzin und Diesel sowie Heizöl und Gas teuer mache und die Sektorenkopplung hemme.
Strompreis soll um 4,5 Cent sinken
Das Konjunkturprogramm der Bundesregierung sieht bereits jetzt eine Stabilisierung der EEG-Umlage durch Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt ab 2021 bei 6,5 Cent pro Kilowattstunde Strom vor. In Summe ergeben EEG-Umlage und Stromsteuer damit 8,55 Cent pro Kilowattstunde. Der Vorschlag der Kurzstudie setzt die Stromsteuer bis 2030 auf 4,1 Cent und führt aufgrund der Absenkung der EEG-Umlage auf null zu einer Strompreissenkung von bis zu 4,5 Cent pro Kilowattstunde.
Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, sagt zu dem Vorschlag: „Die EEG-Umlage ist eine Innovationsbremse und steht der Integrierten Energiewende mit ihren vielfältigen Geschäftsmodellen im Weg. Zudem gilt: Ein wettbewerbsfähiger Strompreis ist die Basis für die Integrierte Energiewende. Die direkte und indirekte Nutzung des Stroms in den Sektoren Strom, Wärme, Mobilität und Industrie benötigt dringend eine Verschlankung des Regelwerks. Nur so ergibt sich ein wirtschaftlicher Einsatz von zunehmend wichtiger werdenden Technologien und Energieträgern in der Energiewende wie zum Beispiel Wasserstoff und Speicher. Weitergehende Reformschritte bei der Abgaben- und Umlagenstruktur würden der Integrierten Energiewende weiteren Vorschub leisten. Mit dem Brennstoffemissionshandelsgesetz und den Maßnahmen des Konjunkturprogramms wird dem bereits mit Haushaltsmitteln entgegengewirkt. Die Kurzstudie zeigt auf, dass ein rasches Absenken der EEG-Umlage auf null möglich ist. Zu diesem wichtigen Zeitpunkt kann das weitere sozial-ausgeglichene Konjunkturimpulse geben.“