E.ON-Chef weist Vorwurf des Wortbruchs zurück
Stand: 06.12.2004
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Düsseldorf (dpa) - E.ON-Chef Wulf Bernotat hat den Vorwurf von Hessens Wirtschaftsminister Alois Rhiel (CDU) zurückgewiesen, der Stromkonzern habe Wortbruch begangen. Davon könne überhaupt keine Rede sein, erklärte ein Konzernsprecher in Düsseldorf. Offensichtlich seien hier verschiedenen Themen vermengt worden. E.ON habe lediglich angekündigt, die Entgelte für die Nutzung des Hochspannungsnetzes im laufenden Jahr und 2005 nicht zu erhöhen. Dabei bleibe es auch. Endkundenpreise gehörten aber nicht dazu. E.ON habe schon seit längerem deutlich gemacht, die Entwicklung sorgfältig zu beobachten. "Wo unsere Regionalversorger durch höhere Einkaufspreise und Netznutzungsentgelte belastet werden, geben sie diese Belastungen weiter," hatte Bernotat unlängst in einem Interview erklärt.
Das Verhalten von E.ON ist merkwürdig und unehrlich. Erst Ende September gab Bernotat an, dass die Strompreise nicht erhöht werden sollten. Außerdem schlug E.ON selbst Mitte September vor, die Strompreise bis zum Einsetzen der Regulierung einzufrieren.
Da E.ON in den meisten Fällen selbst Netzeigentümer ist und die Netzentgelte nicht steigen sollen, fragt man sich, wodurch eine Preiserhöhung im Bereich von einem Cent pro Kilowattstunde gerechtfertigt sein soll. E.ON gehört darüber hinaus zu den größten Stromproduzenten und ist somit von Schwankungen am Energiemarkt unabhängiger als der Großteil der Mitbewerber, und zuguterletzt entspräche 1 Cent pro Kilowattstunde einem Preisanstieg von ca. 25 Prozent an den Energiemärkten - völlig unrealistisch wie wir meinen.