Tagesgeld-Test: Auch deutsche Banken bieten „sehr gute“ Konditionen
13.12.2018 | 16:27
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Dauerhaft hohe Zinsen und Sicherheit fürs Ersparte – das macht ein gutes Tagesgeldkonto aus. Deshalb hat das Verbraucherportal Verivox auf Basis der größten tagesaktuellen Datenbank die Konditionen von fast 750 Tagesgeldkonten getestet: https://www.verivox.de/tagesgeld/test/. Nur 23 Angebote erhielten eine Note mit Eins vor dem Komma, fünf schnitten „sehr gut“ ab – darunter auch zwei Tagesgeldkonten von deutschen Banken.
Den ersten Platz sicherte sich das Tagesgeldkonto der schwedischen TF Bank. Es wurde als einziges Produkt im Test mit der Note 1,0 bewertet. Ein „sehr gutes“ Ergebnis erzielten darüber hinaus die Tagesgeldkonten der Hamburger HSH Nordbank, der schwedischen Bank Hoist Finance sowie der maltesischen FIMBank (jeweils Note 1,1) – außerdem das Online-Tagesgeld der Frankfurter Akbank AG (1,4).
Zinsen im Langzeittest
Das wichtigste Testkriterium war der angebotene Zins. Er macht 80 Prozent des Gesamtergebnisses aus. „Viele Anleger schätzen Kontinuität“, erklärt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. „Sie wollen nicht permanent ihr Tagesgeldkonto wechseln, sondern suchen einen Anbieter, der konstant gute Zinsen zahlt.“
Deshalb kamen nicht nur die aktuellen Zinsen in die Wertung. Für alle Angebote wurden zusätzlich die Zinsen im Mai 2018, im November 2017 und im November 2015 ausgewertet. Nur Banken, die mindestens an einem weiteren Termin ein Tagesgeld online anboten, hatten eine Chance auf den Testsieg.
Einlagensicherung: 20 Prozent der Gesamtnote
Tagesgeld-Anleger verlassen sich darauf, dass ihre Ersparnisse auch im Falle einer Bankpleite sicher sind. „EU-weit sind Einlagen von mindestens 100.000 Euro pro Anleger und Bank durch die nationalen Sicherungseinrichtungen der Mitgliedstaaten geschützt“, sagt Oliver Maier. Wechselkursbedingt weicht die Sicherungsgrenze bei britischen und schwedischen Banken leicht ab.
Die gesetzliche Mindestsumme erfüllten alle Banken im Test. Mehr Punkte gab es für Banken, die Kundengelder auch über diese Grenze hinaus absichern. Außerdem floss die Bonität des Landes, in dem die Bank ihren Sitz hat, in die Gesamtnote ein.
Nullzinsen müssen nicht sein
Viele Verbraucher haben sich schon daran gewöhnt, überhaupt keine Zinsen auf dem Tagesgeldkonto zu erhalten. Dabei gibt es Alternativen: Beim Sieger im Verivox-Test erhalten Anleger für 10.000 Euro immerhin noch 65 Euro Zinsen im Jahr, bei der besten deutschen Bank sind es 53 Euro.
Zur Test-Methodik
Vier Zeitpunkte
Für den Tagesgeld-Test wurden die derzeitige Höhe der Tagesgeldzinsen und die Zinsen vor sechs Monaten, vor einem Jahr und vor drei Jahren berücksichtigt.
Weil sie für eine heutige Anlageentscheidung von besonderer Bedeutung sind, wurden die aktuellen Zinsen doppelt gewichtet.
Drei Zinshöhen
Geprüft wurden jeweils die Zinsen für 1.000 Euro, 10.000 Euro und 100.000 Euro. Der Zinssatz für 10.000 Euro ist für besonders viele Anleger relevant, deshalb wurde er doppelt gewichtet. Befristete Aktionsangebote für Neukunden blieben unberücksichtigt.
Einlagensicherung - Länderrating
Pluspunkte gab es für Tagesgeldprodukte, bei denen der Sicherungsfonds eines Landes mit sehr guten Bonitäts-Ratings für die Einlagen einsteht. Aktuell sind das neben Deutschland die EU-Staaten Belgien, Frankreich, Großbritannien, Luxemburg, Niederlande, Österreich und Schweden – außerdem Norwegen als Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums. Sie alle haben Top-Bewertungen bei allen drei großen Rating-Agenturen Fitch, Moody’s und Standard & Poor’s.
Einlagensicherung - Obergrenze
Pluspunkte gab es, wenn die Einlagen über die gesetzlich geforderte Summe von 100.000 Euro hinaus bis zu einer höheren Obergrenze abgesichert sind. Das betrifft in Deutschland die Sparkassen und Genossenschaftsbanken, für deren Einlagen eine Institutssicherung bis zur vollen Höhe gilt. Die meisten übrigen Banken, die Tagesgeld anbieten, haben sich dem Einlagensicherungsfonds der privaten Banken angeschlossen und sichern Kundengelder mindestens in Millionenhöhe ab. Auch bei einigen ausländischen Banken im Test gelten höhere Obergrenzen.