Ost-West-Vergleich: Fußballfans im Osten suchen Gemeinschaft
06.10.2020 | 08:39
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Deutschland, einig Fußball-Land? Eine bevölkerungsrepräsentativ quotierte Umfrage unter Fußballfans im Auftrag von Verivox zeigt, dass ostdeutsche Fans Live-Spiele häufiger in Gemeinschaft schauen als westdeutsche Fans – und dass sie wegen der Corona-Einschränkungen auch mehr kostenpflichtige Abos für Live-Fußball abgeschlossen haben.
Abos wegen Corona: Der Osten liegt vorne
Die Zahl der Live-TV-Abonnenten ist in Ost und West gleich groß; jeweils 78 Prozent der Fans besitzen mindestens ein Fußball-Abo. Jedoch haben deutlich mehr ost- als westdeutsche Fans ein Abo ausdrücklich wegen der Corona-Einschränkungen abgeschlossen, als Ersatz für den Gang ins Stadion oder zum Public Viewing (39 Prozent zu 27 Prozent).
Unabhängig vom Wohnort verzeichnen alle angebotenen Abos für Live-Fußball teils deutliche Corona-bedingte Steigerungsraten. Die höchste prozentuale Steigerung erreicht mit 57 Prozent Live-Fußball über IP-TV, als Zusatz zum Internetpaket. Dahinter rangieren die Abos von DAZN, Sky und Amazon Prime Video.
Ost-West-Unterschied auch beim Stadionbesuch
Fußball wird überwiegend zu Hause geschaut: 79 Prozent der Westdeutschen und 75 Prozent der Ostdeutschen verfolgen Live-Spiele in der Regel daheim. Beim Fußball-Schauen in der Community liegen ostdeutsche Fans jedoch in allen Kategorien vorne: So sagen 50 Prozent der befragten Fans aus den östlichen Bundesländern, sie würden Live-Fußball üblicherweise im Stadion schauen, aber nur 42 Prozent der Fans aus den westlichen Ländern. Auch in einer Kneipe oder bei Freunden schauen mehr ost- als westdeutsche Fans.
Jüngere Fans geben mehr Geld aus und sind aktiver
Einigkeit herrscht bei den Gesamtausgaben für das Hobby Fußball: Für Reisen, in der Gastronomie oder für Merchandising geben ostdeutsche und westdeutsche Fans etwa gleich viel Geld aus. Die Ausgabebereitschaft sinkt mit zunehmendem Alter: Während nur 11 Prozent in der jungen Generation bis 35 Jahre angeben, kein Geld für Fußballprodukte ausgeben zu wollen, sagen dies 31 Prozent der Über-54-Jährigen. Junge Fans bis 35 Jahre gehen auch häufiger ins Stadion als ältere ab 54 Jahren (50 zu 30 Prozent) und schauen Live-Spiele öfter in Kneipen oder Vereinsheimen (39 zu 20 Prozent).
Methodik
Die verwendeten Daten basieren auf einer Online-Umfrage der Innofact AG im Auftrag von Verivox, an der 1.000 Personen im August 2020 teilnahmen. Gefragt wurde: „Sie haben angegeben, während der Fußballsaison vor der Corona-Pandemie mindestens 2x im Monat Live-Fußball zu verfolgen. Wo schauen Sie die Spiele üblicherweise? – Haben Sie selbst ein Abo oder mehrere abgeschlossen, um Live-Fußball im Pay-TV oder im Internet sehen zu können? – Wegen der Corona-Pandemie sind derzeit keine Zuschauer im Stadion zugelassen. Haben Sie eines der oben genannten Abos aus diesem Grund erst kürzlich abgeschlossen, als Ersatz für Stadionbesuch oder Public Viewing? –Wofür geben Sie im Bereich Fußball am meisten Geld aus?“ Die Fragen wurden 1.000 Personen gestellt (bevölkerungsrepräsentativ quotiert), die zuvor angegeben hatten, während der Fußballsaison vor der Corona-Pandemie mindestens 2x im Monat Live-Fußball zu verfolgen.