Wegen Zinsflaute verdient Förderbank KfW weniger
Stand: 12.04.2018
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Frankfurt - Aufgrund der Zinsflaute fiel der Konzerngewinn der staatlichen Förderbank KfW mit gut 1,4 Milliarden Euro etwas geringer als im letzten Jahr und wie angekündigt. Letztes Jahr hatte die Bank den Überschuss knapp die Marke von zwei Milliarden Euro überschritten.
"Ergebnisse von 1,5 bis 2 Milliarden Euro sind wegen der Niedrigzinsen vorerst passé", ergänzte Finanzvorstand Bernd Loewen. Das Institut sei zufrieden, wenn sie zwischen 1 Milliarde bis 1,5 Milliarden Euro lägen. Die Niedrigzinsen belasten die wichtigste Ertragsquelle, den Zinsüberschuss.
Bräunig, der seit Anfang des Jahres an der Spitze des Instituts steht, zeigte sich dennoch zufrieden. "Mit dem Ergebnis verbessert die KfW in einem unverändert schwierigen Zinsumfeld und bei erhöhten regulatorischen Anforderungen die wichtige Kapitalbasis." Bräunig ist Nachfolger des Ende März verstorbenen Ulrich Schröder, der sein Amt Ende 2017 niederlegt hatte.
Ziele für 2018
Ganz oben auf der Agenda des Vorstandschefs stehen in diesem Jahr der Abschluss großer IT-Projekte und Verbesserungen bei der internen Revision. Nach Kritik der Finanzaufsicht Bafin, die Revision prüfe nicht breit und tief genug und habe nicht genug Leute, habe die KfW einen Maßnahmenplan erarbeitet, sagte Bräunig.
Die großen IT-Modernisierungsprojekte sollen spätestens im ersten Quartal 2019 abgeschlossen sein. Unterstützung holt sich die KfW von der IT-Chefin der BayernLB, Melanie Kehr. Die 43-Jährige soll voraussichtlich im Herbst ihren Job als Generalbevollmächtigte in Frankfurt antreten und im kommenden Jahr in den Vorstand der Förderbank aufrücken.
Im vergangenen Jahr sagte das Institut, das dem Bund (80 Prozent) und den Ländern (20 Prozent) gehört, Fördergelder von 76,5 Milliarden Euro zu. 2016 waren es 81 Milliarden gewesen. In Deutschland verringerte die KfW angesichts der robusten Wirtschaftsentwicklung und des guten Finanzierungsumfeldes ihr Volumen um 6 Prozent auf 51,8 Milliarden Euro.