Trotz Jamaika-Aus bleibt Deutschland ein Triple-A-Staat
Stand: 23.11.2017
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London - Die US-Ratingagentur Moody's sieht auch nach den gescheiterten Sondierungsgesprächen für eine Jamaika-Koalition zunächst keinen Anlass Deutschland die Topbewertung seiner Kreditwürdigkeit zu entziehen. Trotzdem könne eine längere Phase politischen Stillstands in Europas größter Volkswirtschaft negative Konsequenezen haben.
Die US-Ratingagentur Moody's sieht wegen der gescheiterten Jamaika-Verhandlungen und der schwierigen Regierungsbildung vorerst keine Gefahr für die Topbewertung der deutschen Kreditwürdigkeit.
Deutschland behält die Bestnote "Aaa"
Auch bei Neuwahlen oder einer möglichen Minderheitsregierung bleibe die Kreditwürdigkeit unverändert robust, hieß es in einer Mitteilung. Ein längerer politischer Stillstand in der größten europäischen Volkswirtschaft konnte allerdings negative Folgen für die Reformbemühungen in der Europäischen Union haben.
Wie von den übrigen führenden Ratingagenturen wird Deutschland auch von Moody's mit der Bestnote "Aaa" bewertet. Als Begründung für die weiterhin positive Einschätzung trotz der politischen Querelen nannten die Moody's-Experten die "sehr hohe wirtschaftliche und institutionelle Stärke".
Stillstand könnte Europa schaden
Auf der europäischen Ebene könnte ein längerer politischer Stillstand in Berlin zu Verzögerungen beim Reformprozess führen. Die Moody's-Experten sehen nur ein Zeitfenster für entsprechende politische Initiativen bis zum zweiten Quartal 2019, wenn die Wahlen zum Europäischen Parlament anstehen.