Seehofer ist gegen Ausschluss von Huawei bei 5G-Aufbau
Stand: 20.01.2020
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Der deutsche Innenminister hat sich gegen einen prinzipiellen Ausschluss des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei beim Aufbau des 5G-Netzes ausgesprochen. Das sehe die Kanzlerin genauso, sagte Seehofer.
Wie der CSU-Minister der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am Samstag sagte, sei er "gegen globale und pauschale Handelsbeschränkungen". Für ihn reiche die prinzipielle Möglichkeit, dass künftig etwas passieren könne, nicht aus, um ein Produkt grundsätzlich vom Markt zu nehmen. Bei dieser Sichtweise sei er sich "ganz einig" mit Kanzlerin Merkel, so Seehofer weiter. Zudem bezweifelte der Minister im Gespräch mit der Zeitung, dass in Deutschland ein 5G-Netz ohne Beteiligung von Huawei "kurzfristig" aufgebaut werden könne.
Kein wettbewerbsfähiger deutscher Ausrüster
Seehofer rief Deutschland und Europa dazu auf, beim Thema 5G wettbewerbsfähig zu werden. Stand heute gebe es kein einziges deutsches Unternehmen, das sich mit führenden Ausrüstern wie Huawei beim 5G-Ausbau ernsthaft messen könne. Gleichwohl sei Sicherheit ein wesentlicher Faktor beim Netzaufbau, sagte Seehofer. So sei beispielsweise geplant, nur solche Komponenten einzubauen, die zuvor zertifiziert und explizit auf Sicherheit überprüft worden seien. Bei Veränderungen im laufenden Betrieb, die den Verdacht auf ein Sicherheitsrisiko nahelegten, seien auch kurzfristig Stopp-Signale bzw. Untersagungen möglich.
Nachbarland Österreich mit Vorreiterrolle
Unterdessen berichtet der semi-staatliche österreichische Netzbetreiber A1 über Fortschritte beim 5G-Ausbau in der Alpenrepublik. Noch in der laufenden Woche wolle man 350 5G-Netzstandorte in Betrieb nehmen. Damit sei das 5G-Netz von A1 etwa doppelt so groß wie das der Mitbewerber Magenta und Drei zusammen, sagte A1-Chef Arnoldner am Montag in Wien.