Notruf-App "nora": Per Handy barrierefrei Polizei und Feuerwehr erreichen
Stand: 29.09.2021
Bildquelle: ©Externer Fotograf / Text: Verivox
Düsseldorf – Wenige Klicks auf dem Handy mit der neuen Notruf-App "nora" reichen aus, um sich im Notfall mit Polizei und Feuerwehr zu verbinden. Das ist jetzt auch barrierefrei für Menschen mit Hör- oder Sprachbehinderungen möglich.
Bundesländer starten offizielle Notruf-App "nora"
Rund ein Drittel aller Deutschen hat schon einmal mit dem Handy die Notrufnummer 112 gewählt. Das ergab eine Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox. Doch Menschen mit Hör- oder Sprachbehinderungen bzw. mit geringen Sprachkenntnissen können keinen Sprachanruf nutzen, um Polizei und Feuerwehr zu kontaktieren. Eine Lösung ist jetzt verfügbar: In einem Notfall lassen sich Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste mit wenigen Klicks per Handy über "nora", die offizielle Notruf-App der Bundesländer erreichen.
Moderne Alternative zu Notruf-Fax
Die kostenlose "nora"-App ging am Dienstag in zunächst 15 Bundesländern an den Start, in Berlin wird sie etwas später eingeführt. "App basierte Anwendungen gehören heute zum Alltag vieler Menschen. Jetzt sind auch die bekannten Notrufnummern 110 und 112 mit der neuen Notruf-App zu erreichen. Über die Notruf-App eröffnet sich nun auch endlich ein zeitgemäßer barrierefreier Notruf", sagt Thomas Jarzombek, der Beauftragte des Bundeswirtschaftsministeriums für die Digitale Wirtschaft und Start-ups. Bislang bot sich als Alternative lediglich ein Notruf-Fax oder die Nutzung eines Gebärdendolmetscherdienstes an.
"Nora schließt hier eine Lücke. Die App ergänzt die bestehenden Notrufsysteme um eine mobile Komponente. Wir bieten unseren Mitmenschen ein großes Stück mehr Sicherheit und Selbstbestimmung und auf dieses Ergebnis bin ich stolz. Der Start der App ist jedoch nur ein erster Schritt. Wir werden nora in den kommenden Jahren weiterentwickeln, um sie noch besser zu machen", erklärte NRW-Innenminister Herbert Reul bei der Vorstellung der "nora"-App.
Standort wird automatisch übermittelt
Ein großer Vorteil bei Nutzung der Notruf-App: Der Standort des Nutzers werde beim Absetzen eines Notrufs automatisch ermittelt und an die zuständige Notrufleitstelle übertragen. Textbasiert können Nutzer dann mit der Notrufleitstelle kommunizieren. In maximal fünf Fragen würden Informationen zur konkreten Notsituation abgefragt. Bei Bedarf sei in bedrohlichen Situationen auch ein "stiller Notruf" möglich. In der App lassen sich lokal auf dem Smartphone freiwillig persönliche Angaben zu Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen und Behinderungen speichern. Diese Daten sollen nur bei einem Notruf an die Einsatzleitstellen übermittelt werden.
Die App steht für iOS und Android in den App Stores zum Download bereit. Neben Deutsch ist die "nora"-App auch in englischer Sprache verfügbar.