Niedrigzins entlastet deutschen Fiskus um Milliarden
Stand: 09.01.2019
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Frankfurt/Main - Seit Jahren sind die Zinsen im Keller. Ein Ende der extremen Niedrigzinsen ist vorerst nicht in Sicht. Während Sparer unter der Zinsflaute leiden, profitieren die öfffentlichen Haushalte. Der Fiskus spart durch die anhaltende Niederigzinsphase Milliarden.
Nach Berechnungen der Bundesbank beläuft sich die Ersparnis seit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 gegenüber dem Zinsniveau von 2007 auf bislang insgesamt 368 Milliarden Euro. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet.
Deutscher Fiskus profitiert europaweit am stärksten
Der deutsche Fiskus ist damit der größte Profiteur der Niedrigzinsen, gefolgt von Frankreich mit einer Ersparnis von 350 Milliarden Euro und dem hoch verschuldeten italienischen Staat mit
262 Milliarden Euro.
Den Berechnungen zufolge belief sich die Zinsersparnis von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen in Europas größter Volkswirtschaft allein im vergangenen Jahr auf 55 Milliarden Euro. Der Fiskus kommt wegen der Niedrigzinsen billiger an Geld. Die Euro-Zone insgesamt hat verglichen mit dem Niveau von 2007 demnach 1,42 Billionen Euro an Zinsen eingespart.
Sparer leiden unter den niedrigen Zinsen
Für Sparer ist das Zinstief bei steigender Inflation dagegen bitter. Sparbuch, Tagesgeld und Co. werfen kaum noch etwas ab. Solange die Inflationsrate nahe der Nulllinie dümpelte, glich sich das in etwa aus. Bei den inzwischen wieder stärker steigenden Verbraucherpreisen verlieren Sparer unter dem Strich aber Geld.