Mobilfunk: Rufnummermitnahme soll günstiger werden
Stand: 30.09.2019
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Bonn – Die Mitnahme der alten Handynummer zu einem neuen Anbieter soll nach dem Willen der Bundesnetzagentur künftig weniger kosten. Diese teilte mit, sie werde die für diesen Service berechneten Kosten von Mobilfunkanbieter wie der Deutschen Telekom oder Vodafone überprüfen. Für Kunden seien „deutliche Senkungen zu erwarten“.
Zuvor hatte die Bundesnetzagentur die sogenannten „Portierungsentgelte“, die Vodafone den anderen Mobilfunkanbietern für die Mitnahme einer Mobilfunknummer bislang in Rechnung stellt, überprüft und für unwirksam erklärt. Die Behörde ordnete gestützt auf einen europäischen Preisvergleich ein Absenkung des Entgelts auf 3,58 Euro (netto) an. Die nun ermittelte Preisobergrenze habe auch Signalwirkung für alle anderen Mobilfunkanbieter, hieß es in Bonn.
Viele Kunden zahlen 25 Euro „Portierungsentgelt“
Da die „Portierungsentgelte“ von den Mobilfunkanbietern üblicherweise an die Endkunden weitergereicht werden, will die Bundesnetzagentur nun auch die von den Telekom und Co. den Endkunden in Rechnung gestellten Kosten für die Mitnahme einer Mobilfunknummer einer Überprüfung unterziehen. „Nach der jetzigen Entscheidung dürften auch dort deutliche Absenkungen zu erwarten sein“, betonte die Aufsichtsbehörde. Bislang zahlen viele Kunden rund 25 Euro, wenn sie ihre Nummer auf einen neuen Provider umziehen wollen.
„Hohe Kosten in Deutschland nicht mehr zeitgemäß"
„Die in Deutschland vergleichsweise hohen Kosten für die Mitnahme der Rufnummer sind eine nicht mehr zeitgemäße Hürde bei der Wahl des Anbieters", sagt Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox. In Österreich etwa gälten deutlich verbraucherfreundlichere Regularien. So zahlten österreichische Mobilfunkkunden maximal 10 Euro für die Mitnahme ihrer Handynummer. „Und in Großbritannien funktioniert der Wechsel bereits per SMS“, so Theumer.
Manchmal lockt der neue Provider aber auch mit einem kostenlosen Nummernumzug. Wie viel Geld Vodafone bislang von den Konkurrenten für eine Rufnummer-Mitnahme verlangte, wollte die Bundesnetzagentur unter Berufung auf das Geschäftsgeheimnis nicht mitteilen. Die Behörde betonte aber, sie habe es Vodafone freigestellt, für die Leistung von den Konkurrenten künftig auch ein niedrigeres Entgelt als 3,58 Euro oder gar kein Entgelt zu erheben.