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Microsoft Lumia 950: Das erste Smartphone mit Windows 10

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberg - Nach den PCs sind jetzt die Smartphones dran: Windows 10 hält Einzug in die Mobilwelt, als erstes kommt das Microsoft Lumia 950 ab Werk mit dem neuen Betriebssystem. Dieses bringt nicht nur neue Funktionen und eine optimierte Nutzeroberfläche, sondern auch eine verbesserte Zusammenarbeit der verschiedenen Geräte. Die so genannten „universal Apps“ laufen dabei auf allen Geräten und machen damit auch den mehrfachen Kauf überflüssig.

Mithilfe einer kleinen Box, dem Desktop Dock, das teilweise auch gleich im Bundle mit dem Lumia abgegeben wird, lässt sich das Telefon mit Monitor, Tastatur und Maus verbinden und wird somit quasi zum PC: Sämtliche Office-Programme weisen dann die identische Darstellung sowie dieselbe Funktionalität auf wie die „ausgewachsenen“ Programme auf dem PC.

Alle Smartphone-Testberichte

Die Hardware kommt ebenfalls nicht zu kurz: hochauflösendes 5,2-Zoll-Display, Kamera mit 20-Megapixel-Sensor, PureView-Technologie sowie optischem Bildstabilisator, Videoaufnahmen in 4K und 32 Gigabyte erweiterbarer Speicher – das dürfte Viele neugierig machen. Was das Lumia 950 sonst noch zu bieten hat, wie gut die Bildqualität der Kamera tatsächlich ist und wie sich Windows 10 Mobile in der Praxis schlägt, verrät der ausführliche Test von Verivox.

Schön scharf

Doch zunächst ein Blick auf die Hardware. Das Lumia 950 kommt mit einem 5,2 Zoll (132 Millimeter) großen Bildschirm, daneben gibt es noch den großen Bruder, das Lumia 950 XL, mit 5,67 Zoll (144 Millimeter). Dank 1440 x 2560 Bildpunkten erzielt der Proband eine Dichte von 495 Pixel pro Quadratmillimeter oder 565 ppi: Damit liegt er stramme 85 Prozent über dem Mittelwert aller in den letzten zwölf Monaten getesteten Smartphones. Dank AMOLED sind zudem Kontraste und Blickwinkelstabilität erstklassig. Die gemessenen 316 Candela pro Quadratmeter sind zwar absolut gesehen nicht sonderlich hell, doch fallen OLED-Panels stets dunkler aus als klassische LCDs, und für ein OLED-Display bleibt dieser Wert lediglich 5 Prozent unter dem Mittel. Eine knackige, qualitativ gute Mattscheibe hat das Lumia 950 mithin.

Alles im „Blick“

Die AMOLED-Technologie, bei der die schwarzen Bildpunkte vollständig ausgeschaltet werden und daher keinen Strom verbrauchen, ermöglicht Windows 10 Mobile einen pfiffigen Trick: Blick genannt. Dieser Bildschirm zeigt auf Wunsch im Standby-Modus ausgewählte Informationen wie Uhrzeit, verpasste Anrufe, Termine & Co. an. Weil der Monitor dabei weitgehend schwarz bleibt und die Darstellung in dunklem Grau erfolgt, verbraucht das nur minimal Energie. Unter „Einstellungen – Extras – Bildschirm ‚Blick‘“ kann die Dauer der Einblendung selektiert werden („Aus“, „30 Sekunden“, 15 Minuten“, „Immer an“) und über Schiebeschalter lässt sich festlegen, welche Elemente gezeigt werden sollen. Praktisch!

Abgespeckter Prozessor

Im Gegensatz zum Lumia 950 XL, der mit dem Snapdragon 810 das aktuelle Topmodell aus dem Hause Qualcomm unter der Haube birgt, steckt im „kleinen“ Lumia der Snapdragon 808. Damit stehen sechs statt acht Kerne zur Verfügung, vor allem aber basieren lediglich zwei davon auf der kraftvollen Cortex-A57-Architektur, die restlichen vier Cortext-A53-Kerne sind eher aufs Energiesparen ausgelegt. Drei Gigabyte Arbeitsspeicher stecken aber auch im Lumia 950. Damit ist von vornherein klar, dass der kleine Bruder nicht auf maximale Leistung getrimmt ist. In der Gesamtwertung von allen erfassten Benchmarks erzielt er ein Ergebnis, das drei Prozent über dem Durchschnitt rangiert: besser als gedacht. Insgesamt läuft das System damit ordentlich, das Scrollen klappt in aller Regel flüssig, Ruckler treten nur selten auf – allerdings vermehrt, wenn eine App zum ersten Mal gestartet wird.

Superschnell geladen

Löblicherweise kann der 3.000 Milliamperestunden fassende Akku vom Nutzer mit wenigen Handgriffen ausgetauscht werden – heutzutage hat das leider Seltenheitswert. Im Laufzeittest bei der Videowiedergabe mit einer auf 200 Candela gedimmten Displaybeleuchtung im Flugmodus erzielt das Lumia 950 damit 445 Minuten: 5 Prozent unter Durchschnitt. Otto Normalnutzer kommt damit fraglos über den Tag, doch Intensivnutzer sollten Möglichkeiten zum Zwischentanken einrichten. Das geht dafür aber rasant: Mit dem serienmäßig beiliegenden Netzteil, das starke 3 Ampere abliefert (üblich sind 1 bis 1,5 Ampere), ist der vollständig entleerte Akku nach 86 Minuten wieder randvoll. 57 Prozent schneller als üblich gemessen an der Kapazität! Vor allem bringen selbst kurze Ladezeiten enorm viel: Nach 15 Minuten klettert die Ladestandanzeige von 0 auf 31 Prozent – ein neuer Rekord! Nicht zuletzt unterstützt der Kandidat ab Werk drahtloses Laden: Wer also beispielsweise im Büro eine kompatible Ladematte auf dem Schreibtisch hat, kann das Lumia 950 bequem darauf parken. Dann allerdings dauert das Laden erheblich länger.

USB-Anschluss Typ C

Der interne Speicher fasst 32 Gigabyte, von denen netto noch 24,52 Gigabyte frei verfügbar sind. Unter dem abnehmbaren Rücken findet sich ein Micro-SD-Slot, der offiziell mit bis zu 200 Gigabyte unterstützt wird, dem derzeitigen Maximum. Der Standard reicht aber hinauf bis 2 Terabyte, die eigentlich verdaut werden können, allerdings ohne Gewähr. Darüber hinaus beherrscht Windows 10 nun endlich auch USB On-the-Go, sodass über einen optionalen Adapter beispielsweise USB-Sticks angeschlossen werden können. Zu beachten ist hierbei, dass die USB-Buchse des Telefons dem neuen Standard „Typ C“ entspricht, bei dem sich das Kabel endlich beidseitig und leichter einstöpseln lässt, der aber nicht kompatibel ist mit dem derzeit üblichen „Typ B“. Im Karton liegt ein Kabel zur Verbindung mit dem PC, doch wer USB On-the-Go oder alte Netzteile verwenden möchte, braucht neue Kabel oder Adapter.

Dual-SIM ohne Aufpreis

Vom Lumia 950 sind hierzulande zwei verschiedene Versionen erhältlich: mit einem und mit zwei Slots für Nano-SIM-Karten. Für beide Modelle ruft Microsoft die identischen 599 Euro als Preisempfehlung auf, weshalb die Meisten vermutlich zur Dual-SIM-Variante tendieren dürften. Dabei sollten sie jedoch beachten, dass diese LTE mit „nur“ 150 Megabit pro Sekunde nominal unterstützt, das Single-SIM-Modell liefert in 4G-Netzen die doppelte Datenrate ab. Wobei die Netze hierzulande freilich erst punktuell die maximale Kapazität unterstützen, und auch nicht jeder Vertrag beinhaltet das maximale Tempo. Deshalb sollten Interessenten individuell abwägen, was für sie in der Praxis tatsächlich mehr Bedeutung finden wird: superschnelles LTE oder Dual-SIM. Die restliche Ausstattung samt WLAN ac, Bluetooth 4.1 und NFC passt, vermissen könnte man allenfalls eine Infrarot-Schnittstelle, um das Telefon als Fernbedienung für TV & Co zu nutzen, oder einen Schutz vor Staub und Wasser nach IP-Norm.

20-Megapixel-Sensor

Highlight des Lumia 950 ist fraglos die Kamera. Deren Sensor weist stolze 20 Megapixel auf, und wie man das von den Nokia-Vorgängern kennt, werden je nach gewähltem Format unterschiedliche Bereiche des Sensors genutzt; die Konkurrenz beschneidet hingegen in den allermeisten Fällen 16:9-Aufnahmen lediglich oben und unten. Beim Lumia stehen maximal 5258 x 2960 Bildpunkte oder 15,56 Megapixel bei 16:9 und 4992 x 3744 Bildpunkte gleich 18,69 Megapixel bei 4:3 zur Verfügung. Darüber hinaus hat der Nutzer die Möglichkeit, Fotos mit 8 Megapixel anfertigen zu lassen, die aufgrund des 2,3-fachen Oversampling besonders scharf und farbtreu sein sollen. Im Test konnte da allerdings kein nennenswerter Unterschied festgestellt werden. Nicht zuletzt lassen sich die Aufnahmen zusätzlich auch im Rohformat DNG abspeichern. Die Rückseite weist gleich drei LEDs auf: zwei orangefarbene sowie eine weiße. Diese leuchten den Nahbereich erfreulich kräftig und vergleichsweise natürlich aus.

Nur noch eine Kamera

Aus den teilweise bis zu drei verschiedenen Kamera-Apps der Vorgänger ist nun eine einzige geworden, die der früheren „Lumia Camera Pro“ entspricht, also mit zahlreichen manuellen Einstellungen glänzt. Leider sucht man einen HDR-Modus weiterhin vergebens, auch Microsoft belässt es bei der „Belichtungsreihe“ mit drei oder fünf Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungen. Diese müssen nachträglich manuell vermischt werden, was Zeit kostet. Zum sofortigen Teilen wie HDR-Bilder eignet sich dieses Verfahren mithin nicht. Geblieben ist überdies die Möglichkeit, Videos aufzunehmen, indem man den Foto-Auslöser dauerhaft drückt. Aus den Clips lassen sich anschließend Einzelbilder in voller Auflösung selektieren. Allerdings weisen diese Fotos sowohl im Sucher als auch in der Datei eine vertikale sowie eine horizontale Trennlinie auf: auf der einen Seite ist das Bild heller, auf der anderen dunkler. Die Ergebnisse sind also nahezu unbrauchbar. Da kann man nur hoffen, dass Microsoft diesen Bug schnellstmöglich behebt!

Optischer Stabilisator

Die Qualität der Fotos im Freien weisen die erwartete Schärfe auf, doch könnte die Detailtreue höher sein, da geht manches verloren – vermutlich aufgrund einer suboptimalen Komprimierung. Artefakte sind jedoch durch die Bank weg nicht auszumachen. Kontraste und Dynamik sind hoch; teilweise sogar etwas zu hoch, weil helle Bereiche des Motivs sehr hell erscheinen während dunkle „absaufen“. Wie von Nokia her gewohnt, weisen die meisten Testfotos zudem einen leichten Rotstich auf. Nicht zuletzt verzerrt die Linse zu den Ecken hin mehr als üblich für Smartphones: Die Kanten von Gebäuden beispielsweise sind dort deutlich sichtbar aus dem Lot. Aber das dürfte nur Experten auffallen. In geschlossenen Räumen oder am Abend liefert das Lumia 950 klar bessere Ergebnisse ab als Smartphones das normalerweise schaffen, dem optischen Stabilisator sei Dank. Wo Konkurrenten mit lediglich digitalem Beruhiger aufgrund der längeren Belichtungszeiten Verwackler produzieren, bleiben die Aufnahmen des Lumia angenehm scharf. Aber nicht top: Modelle wie etwa das LG G4 oder Samsung Galaxy S6 liefern in diesen Situationen noch etwas knackigere Fotos ab. Weil aber das Bildrauschen relativ dezent bleibt, reicht es unterm Strich trotz aller Kritik noch zu einem knappen „Gut“.

Autofokus pumpt

Videos nimmt das Windows Phone in zahlreichen Auflösungen und Frequenzen auf, von 24 bis 60 Bilder pro Sekunde sowie von 720p bis zu 4K. In Full HD (1080p) enttäuschen Schärfe und Details: da liegt das Lumia 950 weit unter dem Schnitt. Die 4K-Clips gefallen da schon erheblich besser, doch auch da hat man schon Besseres gesehen. Dunkle Motivbereiche geraten bei Videos noch dunkler als bei den Fotos, auffällig ist zudem die recht geringe Lautstärke des ansonsten guten Stereo-Tons. Der Proband krankt primär an zwei entscheidenden Problemen: Zum einen arbeitet die Komprimierungssoftware nicht optimal, in den Testaufnahmen wurde beispielsweise eine kleinteilige Hausfassade grob verpixelt. Zweitens zieht der Autofokus regelmäßig nach, und das sogar gewaltig. Diese Bildschübe machen das Betrachten der Videos zur Tortur, umso mehr, je größer die Mattscheibe ist. Dafür setzt es ein „Mangelhaft“!

Matter Sound

Ein UKW-Radio sucht man vergebens, außerdem gehört kein Headset zum Lieferumfang. Neu unter Windows 10 ist der Mediaplayer „Groove-Musik“, der arg deutlich darum bemüht ist, den Store sowie OneDrive einzubinden. Am Referenz-Kopfhörer, den Ultimate Ears Reference Monitors, erzeugt der Kandidat einen recht müden Sound: Der Frequenzgang scheint in den Höhen früh einzubrechen, denn diesen fehlt jede Spritzigkeit und Dynamik. Am unteren Ende spielt sich Ähnliches ab, wobei offenbar die Software nachhilft, denn fehlende Details etwa bei Bassläufen werden durch ein brummiges Dröhnen ersetzt. So war das leider auch schon im Hörtest des Lumia 640 und 640 XL. Dort sind aber immerhin die Mitten nicht überpräsent, weshalb der Klang insgesamt halbwegs ausgewogen und mithin natürlich blieb. Beim Lumia 950 sieht das leider anders aus: Die zu starken Mitten beeinträchtigen die Natürlichkeit, weshalb sich das Lumia 950 mit einem knappen „Ausreichend“ noch als gut bedient betrachten darf.

Plastik-Feeling

Solide verbaut ist das Lumia 950 eindeutig, auch wenn der abnehmbare Rücken bei Verwindungsversuchen leicht knarzt und sich der gesamte Korpus spürbar bewegt. Das wichtigste jedoch ist, dass sich das Deckglas nirgends auf das Panel durchdrückt, Pixel werden also nicht beschädigt. Allerdings erweckt der Kunststoffmantel nicht gerade den wertigsten Eindruck: Bei diesem Preis erwartet man eigentlich mehr. Auf der anderen Seite hat die matte, leicht stumpfe Oberfläche einen immensen Vorteil im Vergleich zu Kollegen aus Glas: Fingerabdrücke sind so gut wie gar nicht sichtbar. Außerdem finden die Finger gut Halt – abgesehen von der Wertigkeit stimmt die Haptik also. Mit 73 x 145 x 8,1 Millimeter und 150 Gramm fällt der Kandidat durchschnittlich groß und schwer aus für ein Mobiltelefon mit 5,2-Zoll-Display. Dennoch ist die Bedienung mit einer Hand bereits eingeschränkt, der Daumen erreicht nur mit Müh und Not die gegenüberliegende Seite des Bildschirms.

Windows 10

Genau dafür bietet Windows 10 Mobile die Möglichkeit, über einen langen Druck auf den Windows-Button die obere Hälfte des Bildschirminhalts nach unten zu ziehen – iOS lässt grüßen. Schade nur, dass Microsoft die Gelegenheit nicht nutzt, um über diesen Trick auch gleich endlich einen Split-Screen-Modus einzuführen, bei dem sich zwei Apps parallel nebeneinander nutzen ließen. 5,2 Zoll Displaygröße würden da locker reichen, für den großen Bruder Lumia 950 XL mit 5,7 Zoll gilt das gleich doppelt. Den Taskmanager erreicht man über einen langen Druck auf den „Zurück“-Button links, das Lupen-Icon rechts führt zur Sprachassistentin Cortana. Entsperren lässt sich das Telefon auf Wunsch per Iris-Scanner, „Hello“ nennt Microsoft diese Funktion. Hierfür müssen die Augen einmalig erfasst werden, anschließend vergleicht die Frontkamera den aktuellen Nutzer. Das klappt je nach Lichtverhältnissen gut bis gar nicht, benötigt aber selbst im besten Fall mindestens 1,5 bis 2 Sekunden. Zu lang bei den statistisch 150 Mal, die der durchschnittliche Anwender sein Smartphone pro Tag zur Hand nimmt. Ein Fingerabdruck-Sensor, der heutzutage gerade mal rund 0,1 bis 0,2 Sekunden benötigt, wäre da erheblich schneller und zuverlässiger. Auch wenn „Hello“ derzeit noch in der Beta-Phase ist, scheint diese Funktion eher in die Rubrik der Marketing-Features mit wenig Praxis-Relevanz zu gehören.

Viele offene Baustellen

Der Gesamteindruck von Windows 10 ist ein besserer als beim Vorgänger Windows Phone 8, das grundsätzliche Konzept hat sich aber nicht geändert. Das bedeutet auf der einen Seite, dass die Nutzeroberfläche modern, frisch und vor allem schlicht bleibt: Die wenigen Wischgesten, die Windows kontinuierlich einsetzt, hat man schnell gelernt. Einfacher kann ein mobiles Betriebssystem kaum sein. Auf der anderen Seite steht Windows 10 Mobile aber leider immer noch für eingeschränkten Komfort in vielen Details. Nur beispielhaft sei hier genannt, dass der Equalizer weiterhin nicht direkt aus dem Musikplayer heraus erreichbar ist: Möchte der Anwender den Klang justieren, muss er den Player verlassen und über die Einstellungen („Extras – Equalizer“) gehen. Inakzeptabel! Ein weiteres Ärgernis sind wie immer die Einstellungen. Auch wenn deren erste Ebene nun aufgeräumter und somit übersichtlicher daherkommt, geht es in den Ebenen darunter weiterhin zu wie Kraut und Rüben. Die einzelnen Optionen scheinen keinerlei Ordnung zu folgen, weshalb Windows-Anfänger erst einmal lange suchen müssen. Erschwerend kommt hinzu, dass nach wie vor nicht sämtliche Optionen eines Themenbereichs in einer Rubrik zu finden sind, weil Microsoft an themenübergreifenden Rubriken wie „Personalisierung“ oder „Extras“ festhält. Als Konsequenz finden sich beispielsweise Optionen zu Display-Einstellungen sowohl unter „System – Anzeige“ als auch unter „Personalisierung“ („Start“, „Farben“, „Sperrbildschirm“) und „Extras“ („Bildschirm ‚Blick‘“, „Farbprofil“, „Toucheingabe“). Wenn es wenigstens Verknüpfungen wie „weitere Display-Optionen“ gäbe – doch nein, da bleibt Microsoft stur.

Schwachpunkt App-Store

Schade ferner: Das beliebte und enorm komfortable Feature „Tap 2 Wake“ fiel aus der finalen Version von Windows 10 heraus, obwohl in den Previews und auf den Lumia-640-Vorgängern vertreten. Dank dieser Funktion wäre es möglich, das Telefon durch einen Doppeltipp auf den Touchscreen aus dem Standby-Modus zu wecken. Nur ein Versehen? Möglich wär’s, denn technisch ist alles Erforderliche an Bord, wie die umgekehrte Funktion „Tap 2 Sleep“ belegt: Ein Doppeltipp auf die Navigationsleiste versetzt das Lumia nämlich in den Schlummermodus. Es besteht also Hoffnung, dass Microsoft dieses Feature nachreicht. Achillesferse von Windows Mobile bleibt weiterhin der App Store: Auch wenn dieser mittlerweile keineswegs mehr klein ist, so kann er nicht annähernd mit dem gigantischen Fundus von Android und iOS mithalten. Als Folge dessen finden Umsteiger mitunter nicht alle Apps, die sie gewohnt sind. Sie sollten daher vor dem Kauf im Windows-Store überprüfen, ob alle Anwendungen vorhanden sind, die sie für unverzichtbar erachten.

Fazit

Grundsätzlich bietet das Microsoft Lumia 950 haargenau das, was man erwartet: Ein knackiges 5,2-Zoll-Display und dank optischem Stabilisator ansehnliche 19-Megapixel-Fotos. Aber auch nicht mehr: Bereits die 4K-Videos kranken unter anderem an einem pumpenden Autofokus und ernten nur ein „Mangelhaft“, der Klang des Musikplayers enttäuscht mit einem „Ausreichend“.

Auch die Leistung des Snapdragon-808-Prozessors bleibt hinter den Erwartungen an ein Smartphone für 599 Euro zurück und liegt nur knapp über dem Durchschnitt, die Laufzeit des austauschbaren Akkus bleibt gar 5 Prozent darunter. Wenigstens lässt sich der Stromspeicher schnell oder komfortabel drahtlos aufladen.

Die Ausstattung samt LTE, DC-HSPA, WLAN ac, Bluetooth 4.1, NFC und 32 (netto: 24,5) Gigabyte erweiterbarem Speicher kann sich sehen lassen, die gleich teure Dual-SIM-Version unterstützt den Datenempfang per LTE allerdings mit „nur“ 150 Megabit pro Sekunde nominal, die Single-SIM-Variante schafft das Doppelte.

Windows 10 bringt zahlreiche Verbesserungen, ist wie seit jeher grundsätzlich modern und einfach in der Bedienung, aber weiterhin in zahlreichen Details zu kompliziert und unkomfortabel. Knackpunkt dürfte für viele Interessenten die im Vergleich zu Android und iOS begrenzte Zahl an Programmen im App-Store sein.

Selbst wenn man die Straßenpreise von jetzt zum Start rund 540 Euro ohne Vertrag zugrunde legt, bietet das Lumia 950 zu wenig für sein Geld: Das Preis-Leistungs-Verhältnis liegt 36 Prozent unter dem aktuellen Durschnitt. Auch ließe sich die wenig wertig wirkende Haptik für diese Liga bemängeln – doch das ist weitgehend eine Frage des Geschmacks. Interessant wird das Lumia 950 ab 350 Euro: Erst darunter rutscht das Preis-Leistungs-Verhältnis in die schwarzen Zahlen.