Mehr Haushalten wird der Strom abgestellt
Stand: 12.11.2018
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Bonn - Im Jahr 2017 ist deutlich mehr Haushalten in Deutschland der Strom abgestellt worden als noch im Vorjahr. Das geht aus einem Entwurf der Bundesnetzagentur hervor. Insegesmat wurden 344.000 Haushalten der Strom wegen unbezahlter Rechnungen abgestellt. Das waren 14.000 mehr als im Vorjahr.
Die meisten Sperren gab es mit rund 98 000 in Nordrhein-Westfalen. Der Berichtsentwurf liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Eine Stromsperre angedroht haben die Versorger im vergangenen Jahr gut 4,8 Millionen säumigen Zahlern. Gut 7 Prozent von ihnen wurde der Strom dann tatsächlich abgestellt. "Es besteht die Vermutung, dass eine Sperrandrohung in vielen Fällen zu einer Zahlung führt", heißt es in dem Bericht. Außerdem wird auf den hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand verwiesen, wenn eine Sperre vor Gericht durchgesetzt werden muss.
Die Stromversorgung darf der Versorger erst unterbrechen, wenn der Kunde mit mindestens 100 Euro in Zahlungsverzug ist und nachdem er eine Mahnung mit der Androhung einer Sperrung erhalten hat. Bevor der Strom tatsächlich abgestellt wird, muss der Versorger dem Verbraucher eine entsprechende Ankündigung zustellen und ihm eine letzte Gelegenheit zur Zahlung geben. Sowohl die Mahnung als auch die Sperrung und die Entsperrung eines Stromanschlusses kosten zusätzliche Gebühren.
Die Zahl der Haushalte, die im vergangenen Jahr ihren Stromlieferanten gewechselt haben, ist nur minimal gewachsen - um etwa 17 000 auf knapp 4,7 Millionen. Die Zahl der Wechsler, die sich ohne Umzug einen neuen Versorger suchten, sank sogar um 70 000 auf 3,5 Millionen. Nach Berechnungen der Netzagentur konnte ein durchschnittlicher Haushaltskunde beim Wechsel des Anbieters 85 Euro im Jahr sparen. Noch immer werden mehr als zwei Drittel der Haushalte vom örtlichen Grundversorger beliefert.