LTE wird über Ostern knapp

Am Ostermontag werden viele Smartphone-Nutzer ihr Handy gezwungenermaßen zur Seite legen müssen: Wegen des hohen Datenaufkommens über die Feiertage wird das schnelle LTE-Datenvolumen hierzulande vermutlich nicht für alle Verbraucher ausreichen. Das meldet die deutsche Bundesnetzzentrale in Bielefeld. Mobiles Surfen ist dann nur noch mit einer gedrosselten Geschwindigkeit von 46 Kbit/s möglich. Das bedeutet für Nutzer zum Beispiel: Das Laden von Instagram-Bildern ist ohne WLAN nicht mehr flüssig möglich, Webseiten bauen sich deutlich verzögert auf, Youtube-Videos haben lange Ladezeiten.     

Instagram- und Messenger-Nutzung wird eingeschränkt

Das verantwortliche Ministerium reagierte zunächst mit Einschränkungen bei Instagram und Messengern auf die Datenknappheit: Bei Instagram dürfen Nutzer am Ostermontag nur noch bis zu fünf Bilder mobil zum Ansehen herunterladen, Whatsapp blockiert die Nutzung nach zehn Nachrichten. „Wir müssen für einen Ausgleich beim Datenverbrauch sorgen. Kein Nutzer darf bevorzugt oder aber benachteiligt werden: Ziel ist eine absolut gleiche Behandlung“, war Meldungen zu entnehmen. Nutzer, die betroffen sind, erhalten einen Warnhinweis per SMS.

Konflikt-Gefahr für Familien und Partnerschaften steigt

Erstmals können die deutschen Mobilfunknetze den enormen Bedarf nicht mehr bedienen. „Die LTE-Knappheit hat uns nicht überrascht: Der Bedarf steigt seit Jahren – und schon am Karfreitag bis heute wurde mehr LTE verbraucht als jemals zuvor“, sagt die Netzzentrale. Sozialverbände äußern sich besorgt über die aktuelle Entwicklung – da der Verzicht aufs Smartphone mehr soziale Interaktion erfordere und Konflikte produziere. „Wir rechnen mit steigenden Streitigkeiten in Familien und unter Paaren – das erzwungene Digital-Fasten überfordert heute viele Menschen“, sagt die Familienberatungsstelle Prosozial.

Ballungsräume schneller betroffen – Hamburg profitiert von Nachbarn

LTE-Datenvolumen wird in Deutschland unabhängig vom gebuchten Tarif und Mobilfunkanbieter knapp. Allerdings sind Verbraucher regional schneller betroffen. In Ballungsräumen wie Berlin, Köln, München oder Frankfurt ist die Handy-Nutzungsdichte am stärksten – und damit die LTE-Versorgung am frühesten eingeschränkt. Lediglich die Hamburger dürften verschont bleiben: Die Hanseaten können sich über die Großzügigkeit ihrer Nachbarn in Dänemark freuen – ein gegenseitiger LTE-Austausch ist seit Jahren für Engpässe vereinbart. Dies gilt ebenfalls für das komplette Bundesland Schleswig-Holstein. Die Norddeutschen profitieren damit von der deutlich stärkeren LTE-Abdeckung in Skandinavien. Auch an weiteren Grenzübergängen zu den Nachbarländern wird an den Feiertagen mit „LTE-Tourismus“ zu rechnen sein. Besonders beliebt wird Polen sein, denn dort liegt das durchschnittliche mobile Datenvolumen seit Jahren über dem deutschen.

Tipp: LTE-Knappheit überbrücken

Verivox verrät einen Trick, mit dem die LTE-Flaute überbrückt werden kann: Einfach LTE-Sticker mit zusätzlichem LTE-Datenvolumen auf die Smartphone-Rückseite aufkleben. Der Sticker ist online erhältlich über www.ersteraprilsch.erz.