Laien sollten nicht in Swaps und Derivate investieren
Stand: 21.11.2017
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Berlin/Mannheim - Besonders riskanten Finanzprodukten wie Swaps und Derivaten sollten unerfahrene Privatanleger lieber mit Vorsicht begegnen. Solche Investments bergen ein nur schwer kalkulierbares Verlustrisiko.
Scheinbar günstige Kredite können zum Bumerang werden - zum Beispiel, wenn mit dem Kreditgeber ein variabler Zinssatz vereinbart wurde. Denn wenn nun die allgemeinen Zinsen kräftig steigen, wird auch der eigene Kredit teurer als anfangs gedacht. Finanzprofis sichern sich dagegen ab. Sie "tauschen" ihren variablen Zinssatz etwa bei einer Bank gegen einen festen Zinssatz, mit dem sie risikofrei kalkulieren können.
Spekulation kann nach hinten losgehen
So ein Geschäft heißt Swap, in diesem Fall ein Zinsswap. Getauscht werden kann, je nach Geschäft, alles: zum Beispiel Wechselkurse oder hohe langfristige gegen niedrige kurzfristige Zinsen. Von der Idee her ist das eine Absicherung, die von einigen auch zum Spekulieren eingesetzt wird. Wenn sich die Lage an den Finanzmärkten in eine unerwartete Richtung dreht, kann das aber nach hinten losgehen - zum Beispiel, wenn kurzfristige Zinsen entgegen der Annahme nach oben schießen.
Termingeschäfte sind umstritten
Swaps zählen zu den Finanzderivaten. Das sind Geschäfte, die sich auf einen "Basiswert" beziehen. Das kann ein Zins sein, eine Währung - oder auch eine Aktie oder Schweinehälften. Die Grundidee ist gleich: Unerwünschte Entwicklungen mit einer Art Gegengeschäft abzufedern. Ein Landwirt kann zum Beispiel auf diese Weise für den Fall künftiger Preisschwankungen bei Getreide seinen eigenen Verlust begrenzen, indem er schon jetzt seine Ernte zu einem festen Preis verkauft.
Klassische Derivate haben eine begrenzte Laufzeit und heißen auch Termingeschäfte. Am bekanntesten sind Futures und Optionen. Umstritten sind die Geschäfte unter anderem, weil schon mit sehr geringen Geldeinsätzen große Geschäfte getätigt werden können.