Kritik an Online-Werbung - berechtigt oder überzogen?
Stand: 16.08.2017
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Berlin - Beschwerden über Online-Werbung beim Deutschen Werberat haben im letzten Jahr zugenommen. Das Schiedsrichterorgan winkt ab und hält viele davon für überzogen. Das teilte der Deutsche Werberat am Dienstag in Berlin mit.
Besonders das in einigen Spots dargestellte Frauenbild habe einige Nutzern verärgert. Insgesamt habe der Werberat in 57 Fällen bei Online-Werbung Entscheidungen treffen müssen, ein Anstieg um 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ein Viertel aller Beschwerden entfielen somit mittlerweile auf den Sektor Online, gefolgt von TV-Spots und Plakatwerbung.
Der Werberat, eine Art Schiedsrichterorgan des Zentralverbands der Deutschen Werbewirtschaft, hält den Trend jedoch nicht für besorgniserregend, denn es sei der Eindruck entstanden, dass "die Internetwerbung gegenwärtig organisiert unter Beobachtung gestellt" werde, um ein Beschwerdeverfahren beim Werberat einleiten zu können, hieß es in der Mitteilung. "Dies betrifft insbesondere die Rubrik geschlechter-diskriminierende Werbung", so Werberatssprecherin Julia Busse, die insgesamt eine "überzogene Protestkultur" registrierte. Daher seien auch lediglich fünf Rügen ausgesprochen worden.