Kohleausstieg: BDEW hält Abbau von 5 Gigawatt für verantwortbar
Stand: 29.11.2017
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Berlin - Wie schnell kommt Deutschland raus aus der Kohle? Der Energie-Branchenverband BDEW hält einen Abbau von 5 Gigawatt bis zum Jahr 2020 für energiewirtschaftlich vertretbar. Umgesetzt werden könnte dies in einem Mix aus Braun- und Steinkohle gegen Entschädigung, wie aus einer Analyse des Verbands von Dienstag hervorgeht.
Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, den Treibhausgas-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Dieses Ziel gilt aber als nur noch schwer zu erreichen. Kohlekraftwerke spielen bei der CO2-Minderung eine große Rolle.
Bei den gescheiterten Sondierungen über ein Jamaika-Bündnis zwischen Union, FDP und Grünen hatte sich die Debatte auf die Frage zugespitzt, ob die Kohleverstromung in einer Größenordnung von höchstens fünf oder sieben Gigawatt reduziert wird. Die Grünen hatten eine Reduzierung um acht bis zehn Gigawatt gefordert. Union und FDP wollten ursprünglich nur drei bis maximal fünf Gigawatt zugestehen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bot dann sieben Gigawatt an.
In der BDEW-Analyse hieß es, die Energiewirtschaft werde - anders als die Sektoren Verkehr oder Landwirtschaft - mit großer Sicherheit schon jetzt eine Minderung der CO2-Emissionen um 38 Prozent bis 2020 schaffen können. Mit einer "Zusatzanstrengung" sei auch eine Reduktion der Kohlendioxid-Emissionen um 40 Prozent gegenüber 1990 machbar.
"Es ist zwar politisch nachvollziehbar, wenn man hofft, die Defizite der anderen Sektoren durch noch massivere Eingriffe in den Kraftwerkspark auszugleichen", sagte Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung. "Dies wäre aber energiewirtschaftlich nicht verantwortbar."