Klimaziele 2030: Pläne der EU-Staaten reichen nicht aus
Stand: 16.06.2020
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Brüssel - Die Energiesparbemühungen der EU-Staaten sind nach Ansicht der EU-Kommission weiter zu gering, um das gemeinsame europäische Ziel für mehr Energieeffizienz bis 2030 zu erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt Energiekommissarin Kadri Simson am Montag nach einer ersten Durchsicht der Energie- und Klimapläne der Mitgliedsstaaten.
Lücke von 3 Prozent
Die Lücke betrage drei Prozentpunkte beim Primärenergie- und 3,2 Prozentpunkte beim Endenergieverbrauch. Positiv seien hingegen die Pläne für den Ausbau erneuerbarer Energien, sagte Simson. Die EU hat sich vorgenommen, bis 2030 mindestens 40 Prozent weniger Treibhausgase auszustoßen als 1990. Dafür soll der Anteil der erneuerbaren Energien auf 32 Prozent ausgebaut und die Energieeffizienz um 32,5 Prozent verbessert werden.
Verschärfung der Klimaziele denkbar
Als einer der letzten EU-Staaten hatte Deutschland vorige Woche seinen Nationalen Energie- und Klimaplan in Brüssel eingereicht. Diese Pläne sollen detailliert zeigen, wie die 27 EU-Staaten die Klimaziele für 2030 erreichen wollen. Allerdings wird in der EU bereits ein viel schärferes Klimaziel für 2030 ins Auge gefasst: statt 40 Prozent Klimagasminderung könnten es 50 bis 55 Prozent werden.
Einen Vorschlag dazu will die EU-Kommission im September machen. Bis dahin würden auch die Energie- und Klimapläne genau geprüft. Auf dieser Grundlage würden dann neue Fahrpläne für die weitere Entwicklung erarbeitet, sagte Simson.