Kauflaune der Deutschen trübt sich leicht ein
Stand: 29.08.2018
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Nürnberg - Das Konsumklima in Deutschland trübt sich auf hohem Niveau leicht ein. Zu diesem Ergebnis kommt die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Für September sinke der Konsumklimaindex leicht um 0,1 Zähler auf 10,5 Punkte. Das sind die Gründe für die abflauende Kauflaune.
Höhere Energiepreise und die anhaltend niedrigen Zinsen haben die Verbraucherstimmung in Deutschland ein wenig eingetrübt. Beide Faktoren zusammen seien für die Konsumenten keine gute Nachricht, weil ihre Ersparnisse an Wert verlören und ihnen weniger für andere Anschaffungen im Geldbeutel bleibe, sagte der Konsumforscher Rolf Bürkl vom Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK.
Hohe Beschäftigung stützt das Konsumklima
Weil Konsumenten vor allem auf ihre Kaufkraft schauten, seien sie zurzeit nicht mehr ganz so schnell zu größeren Ausgaben bereit. Insgesamt bewege sich das Konsumklima aber weiter auf einem "überaus hohen Niveau". Bürkl sagte: "Es ist davon auszugehen, dass wir in diesem Jahr eine stabile Konsumkonjunktur haben werden - vor allem vor dem Hintergrund der stabilen Arbeitsmarktverhältnisse." Die wenigsten Beschäftigen hätten Angst, ihren Job zu verlieren.
Niedrigzinsen und Inflation drücken auf die Stimmung
In ihrer am Mittwoch veröffentlichten Studie sagen die Marktforscher für September eine leichte Verschlechterung des Konsumklimas gegenüber dem Vormonat voraus - der entsprechende Index sinke um 0,1 Zähler auf 10,5 Punkte. Grund sind laut Bürkl vor allem gesunkene Einkommenserwartungen: "Die Menschen sehen, dass sie für ihr Geldvermögen kaum Zinsen erhalten, aber auf der anderen Seite mit einer Geldentwertung von zwei Prozent rechnen müssen."
Zukunftsaussichten optimistischer als zuletzt
Bei den Konjunkturaussichten seien die Verbraucher dagegen inzwischen wieder optimistischer. Hier gehe eine etwas längere Talfahrt zu Ende, die zum Jahresbeginn angefangen hatte. Den weiterhin nicht gelösten Handelsstreit der USA mit China und der Europäischen Union schätzten die Verbraucher inzwischen entspannter ein, "nachdem sich die EU-Kommission mit den USA auf einige Punkte geeinigt hat, die zumindest Zölle auf Pkw verhindern". Ob sich diese Situation verfestige, sei unklar.
Die Konsumklimastudie basiert auf monatlich rund 2000 Verbraucherinterviews im Auftrag der Europäischen Union. Das Konsumklima bezieht sich nicht nur auf die Ausgaben im Einzelhandel, sondern umfasst auch Mieten, Reisen und Gesundheit.