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Google Nexus 6P im Test: Schnäppchen-Zeit ade

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberg - Das Nexus 6P ist das erste Smartphone mit dem neuen Betriebssystem Android 6.0 „Marshmallow“. Doch auch die Ausstattung des Nexus 6P selbst kann sich sehen lassen – da bekommen Technik-Enthusiasten feuchte Augen. Doch lohnt sich der Umstieg vom Nexus 5 oder Nexus 6? Und sind die hierzulande happigen Preise ab 649 Euro gerechtfertigt?

Edler Unibody aus Aluminium, mächtiger Bildschirm mit 5,7 Zoll (144 Millimeter) und ultrahoher QHD-Auflösung, Fingerabdruck-Sensor: Das von Huawei gebaute Nexus 6P erinnert unwillkürlich an das Huawei Mate S. Doch bei genauerem Hinsehen offenbaren sich etliche Unterschiede. Das geht bereits los mit der Größe des Touchscreens, der mit einer Diagonale von 5,66 Zoll (144 Millimeter) in der Fläche sieben Prozent üppiger ist als jener des Mate S. Vor allem aber ist die Auflösung erheblich höher: Dank 1440 x 2560 Bildpunkten kommt das Nexus 6P auf satte 417 statt 250 Pixel pro Quadratmillimeter (519 statt 402 ppi) – solche Schärfeunterschiede erkennt das bloße Auge sehr wohl. Darüber hinaus können sich die Kontraste des Probanden dank Super-AMOLED sehen lassen: Weil schwarze Pixel vollständig ausgeschaltet werden, erreicht der Kontrast im Schachbrett-Test grandiose 35.600:1. Auch ist der Monitor mit 356 Candela pro Quadratmeter für ein OLED-Panel vergleichsweise hell, 18 Prozent über dem Mittel für OLEDs, um genau zu sein. Kurzum: Der Bildschirm ist groß, hell, scharf und qualitativ erstklassig.

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Solide gebaut

Im Vergleich zum Nexus 6 mit 5,95 Zoll ist die Mattscheibe des Nachfolgers neun Prozent kleiner, doch dafür fällt auch das gesamte Gehäuse weitaus weniger mächtig aus. 78 x 159 statt 83 x 159 Millimeter mögen sich nach wenig anhören, doch in der Breite macht sich jedes Quäntchen enorm bemerkbar, da spielen Nexus 6 und 6P subjektiv in einer anderen Liga. Zumal das 6P mit durchschnittlich 7,4 statt 10,1 Millimeter auch deutlich dünner ausfällt. Das Gewicht von 179 statt 184 Gramm ist hingegen nahezu identisch geblieben – weil das Nexus 6P in einem Gehäuse steckt, das aus einem einzigen Stück Aluminium gefräst wurde. Dem entsprechend hoch ist die Stabilität: Verwindungsversuchen widersetzt sich der Kandidat mühelos – ohne Knarzen und ohne dass sich das Gorilla-Glas 4 auf das Panel durchdrückt. Das 6P dürfte somit gegen die Unwägbarkeiten des Handylebens vergleichsweise gut geschützt sein. Auch das Nexus 5 aus dem Jahr 2013 stellt in Sachen Gehäusemaße eine völlig andere Hausnummer dar, weil es mit einem Display von 4,94 Zoll wesentlich kompakter und leichter ist.

Starker Octa-Core-Prozessor

Als Prozessor steckt nun der Snapdragon 810 unter der Haube, der aktuell mächtigste Chip von Qualcomm. Dessen acht Kerne sind zur Hälfte mit 2,0 und 1,5 Gigahertz getaktet, Unterstützung erhält er vom kraftvollen Grafikmodul Adreno 430 sowie von strammen 3 Gigabyte Arbeitsspeicher. Damit erzielt der Proband in der Gesamtwertung aus zwölf der bekanntesten Benchmarks mit mehr als 50 erfassten Einzelwerten ein Resultat, das 28 Prozent über dem Durchschnitt aller in den letzten zwölf Monaten getesteten Smartphones liegt. Ein gutes Ergebnis, aber mitnichten top: Flaggschiffe wie beispielsweise die S6-Modelle von Samsung liegen meist um 50 bis 60 Prozent über dem Mittel, Spitzenreiter sind derzeit iPhone 6S und 6S Plus mit bis zu 145 Prozent über Durchschnitt. Dennoch dürften die allermeisten die Rechenleistung des Nexus 6P mehr als ausreichend finden, nur wer wirklich das Letzte aus seinen Anwendungen wie beispielsweise aufwändigen Spielen herausholen möchte, braucht mehr PS. Die folgende Grafik fasst noch einmal die Ergebnisse zusammen, auch im Vergleich zu den Vorgängern sowie zum Huawei Mate S:

Akkulaufzeit mittelmäßig

Der Akku hat auf 3.450 Milliampere zugelegt und ist weiterhin fest verbaut, lässt sich also nicht mit wenigen Handgriffen auswechseln. In den Laufzeittests mit der Videowiedergabe bei einer Bildschirmbeleuchtung von mageren 200 Candela pro Quadratmeter im Flugmodus hielt das Nexus 6P damit 452 Minuten durch, das sind 5 Prozent weniger als üblich. Damit dürfte Otto Normalnutzer aber gut über den Tag kommen; Intensivnutzer sollten jedoch Vorkehrungen für das Nachladen untertags treffen oder nach einer Alternative Ausschau halten. Da bietet sich vor allem das Motorola Moto X Play an, das im Test grandiose 664 Minuten erzielte und damit den aktuellen Rekord hält: 47 Prozent länger als der Durchschnitt! Die Laufzeittest-Ergebnisse in der Übersicht:

Schnell nachbetankt

Immerhin: Der Akku des 6P lässt sich vergleichsweise zügig nachtanken. Mit dem serienmäßig beiliegenden Netzteil, das bärenstarke 3 Ampere liefert (normal ist rund 1 Ampere), beträgt der Akkustand der vollständig entleerten Kraftzelle nach 15 Minuten bereits wieder 24 Prozent, nach 30 Minuten sind es 44 Prozent und nach einer Stunde 80 Prozent. Die vollen 100 Prozent erreicht der Proband nach 93 Minuten, ergo 51 Prozent früher als im Schnitt. Das sind hervorragende Werte, doch Sprintermeister bleibt das Motorola Moto X Style mit seinen sportlichen 77 Minuten.

Neuer Stecker

Berücksichtigen sollen Interessierte zudem, dass sowohl das Nexus 6P als auch das Netzteil mit der neuen USB-Buchse „Typ C“ ausgerüstet sind. Wer also beispielsweise alte Ladegeräte weiternutzen oder einen USB-Stick per USB-On-the-Go anschließen oder das Telefon an den Rechner anstöpseln möchte, benötigt neue Kabel oder Adapter. Der Vorteil: Wie der „Lightning“-Anschluss von Apple passen USB-Stecker des Typs C oben wie unten in die Buchse, womit das Einstecken des Kabels endlich keine feinmotorischen Höchstleistungen mehr erfordert.

Schneller Funk

Hinsichtlich der Funk-Ausstattung bleiben keine Wünsche offen: LTE mit 300 Megabit pro Sekunde, DC-HSPA für den Datenempfang in UMTS-Netzen mit bis zu 42 Megabit, WLAN ac, Bluetooth 4.2 und NFC sind an Bord, im Soll bleibt der Kandidat lediglich bei UKW-Radio und IP-Schutz vor Staub und Wasser. Neu ist die Front-LED zur Signalisierung beispielsweise verpasster Anrufe, die aber leider keine Auskunft gibt über den Ladestand des Akkus (rot / gelb / grün), was umso bedauerlicher ist, als dass Android bei ausgeschaltetem Telefon ebenfalls keine Information dazu preisgibt.

Drei Speichervarianten

Nicht zuletzt fehlt auch den diesjährigen Nexus-Modellen wieder ein Slot für Micro-SD-Karten, der Speicher lässt sich also nicht erweitern. Umso wichtiger wird für Interessenten die Wahl des richtigen Modells: Sie haben die Wahl zwischen dem Nexus 6P mit 32, 64 und 128 Gigabyte zum Preis von 649, 699 und 799 Euro. Zum Test lag die kleinste Version vor, die nach der Aktualisierung aller vorinstallierten Apps netto noch 23,43 Gigabyte aufweist.

Kamera wird Kür

Die Kamera schien Google bei früheren Nexus-Modellen eher als Pflicht angesehen zu haben denn als Kür, und so kaufte man die Telefone eher trotz der Kamera, nicht wegen ihr. Hier zeichnet sich mit der diesjährigen Kollektion ein Paradigmenwechsel ab: 12,2 Megapixel, Sony-Sensor, vergleichsweise große und somit lichtstarke Sensorpixel, ein vergleichsweise lichtstarkes Objektiv mit Blende f 2,0, Laser-Autofokus, Doppel-LED-Blitz, Selfies mit 7,8 Megapixel – allerdings leider keinen optischen Stabilisator wie er heutzutage bei Topmodellen üblich ist. Die Nutzeroberfläche der Kamera-App wurde ebenfalls aufpoliert: So wechselt man nun zwischen dem Foto- und Video-Modus ähnlich wie bei iOS durch seitliches Wischen, was deutlich schneller geht als die Auswahl über die Optionen. Die Icons für Blitz, HDR und Timer liegen nun direkt auf der ersten Ebene statt in den Optionen, die entsprechenden Funktionen lassen sich daher nun schnell mit einem Klick ein- und ausschalten. Die Optionen finden sich nun Android-gerecht unter einem Icon mit drei horizontalen Linien, müssen also nicht länger von links eingewischt werden. Allerdings ist trotzdem nicht alles optimal: So fehlt den Modi jegliche Beschriftung, der Nutzer kann also allein an der Form des virtuellen Auslösers erkennen, ob gerade der Foto- oder der Video-Modus aktiv ist. Besser wären ohnehin zwei Auslöser nebeneinander – Wechsel obsolet.

Knackige Schärfe

Die Aufnahmen bei Tageslicht zeigen eine enorm hohe Schärfe und Detailtreue bis in die Ecken: Knackigere Bilder wird man derzeit in keiner Auflösungs-Liga finden hierzulande. Top! Belichtung, Kontraste, Dynamik und Farben stimmen ebenfalls. Selbst in geschlossenen Räumen oder bei wolkenverhangenem Himmel ändert sich daran nur wenig, ja nicht einmal Artefakte sind da zu erkennen – die normalerweise bei trübem Licht auf Flächen wie an den Wolken haften. Erst bei schlechten Lichtbedingungen wie am Abend fällt das Nexus 6P auf die Qualität üblicher Smartphones zurück – eindeutig aufgrund des fehlenden optischen Stabilisators. Daher reicht es in der Gesamtwertung trotz der erstklassigen Schärfe „nur“ zu einem „Gut“.

Unruhige Videos

Videos zeichnet der Kandidat in Full HD (1920 x 1080 Pixel) oder 4K (3840 x 2160 Pixel) bei 30 Bildern pro Sekunde auf. Bereits in Full HD sind die Resultate gut, 4K bringt aber natürlich eine weitaus höhere Schärfe und Detailtreue. Allerdings reichte die zu geringe Datenrate von 42 Megabit pro Sekunde nicht aus, um stets alle Details zu bewahren, beispielsweise bei schnellen Motiven oder Schwenks: Dann zeichnen sich zum Teil deutliche Komprimierungsartefakte ab. Hauptproblem bei allen Auflösungen ist jedoch der Autofokus, der zwar nicht penetrant, aber doch regelmäßig pumpt. Daher wird die Videonote auf „ausreichend“ abgewertet.

Natürlicher Klang

Das Nexus 6P verfügt über ungemein kräftige Stereo-Lautsprecher auf der Front. Am Referenz-Headset, den Ultimate Ears Reference Monitors, produziert der Proband einen harmonischen, runden, lauten Sound, der qualitativ keinen Unterschied zur Referenz aufweist, dem Samsung Galaxy Note 4. Das bedeutet kristallklare, präzise Höhen und druckvolle, mächtige, doch entspannte Bässe. Dafür gibt es natürlich ein glattes „Sehr gut“.

Spartanische Nutzeroberfläche

Als Betriebssystem kommt erstmals das neue Android 6.0 „Marshmallow“ zum Einsatz – und zwar ohne die für Huawei-Handys typische Nutzeroberfläche der Chinesen. Aktualisierungen werden direkt von Google ausgeliefert, dem entsprechend zügig gelangen Sicherheits-Patches und Updates auf die Nexus-Phones. Ein immenser Vorteil. Auf der anderen Seite bietet das native Android seit jeher keinen solchen Komfort wie die herstellereigenen Nutzeroberflächen: So lassen sich beispielsweise die Schnellzugriffe nicht editieren, die offenen Apps können im Taskmanager nicht mit einem Schlag geschlossen werden, der Ladestand des Akkus wird nur auf der Seite mit den Schnellzugriffen in Prozent angezeigt und „Tap 2 Wake“ zum Aufwecken des Telefons per Doppeltipp auf den Touchscreen wird nicht unterstützt. Einiges davon kann über Apps nachgerüstet werden, aber nicht alles.

Ungenutzte Chancen

Ein gutes Beispiel bietet auch der Fingerabdrucksensor: Dieser liegt in einer tiefen Mulde auf der Rückseite und lässt sich somit eindeutig ertasten. Das Entsperren des Telefons klappt damit schnell und zuverlässig – alles prima soweit. Vergleicht man die Funktionalität aber mit dem ebenfalls von Huawei gefertigten Mate S, wird klar, was dem 6P fehlt: So dient der Sensor auf dem Mate S zu weit mehr, beispielsweise zum Öffnen und Schließen des Benachrichtigungscenters durch eine vertikale Wischbewegung. Das entpuppt sich bei der Einhandbedienung als ungemein hilfreich, weil der Finger nicht bis ganz an den oberen Bildrand wandern muss, was nur mit Umgreifen möglich ist. Kurzum: Das native Android ist klar und auf Praktikabilität ausgerichtet, wer Komfort sucht, findet diesen hingegen eher bei den Nutzeroberflächen der Hersteller.

Vergesslich

Android 6.0 weist zudem einen unschönen Bug auf: Die Software merkt sich nämlich leider nicht den gewählten USB-Verbindungsmodus und fällt daher stets auf den „Laden“-Modus zurück, der keinen Datentransfer ermöglicht, sondern nur den Akku betankt. Will der Nutzer beim Andocken an den Rechner beispielsweise Fotos und Videos herunterladen, muss er jedes Mal aufs Neue den USB-Modus auf „Dateiübertragungen (MTP)“ ändern. Das nervt! Zumal die entsprechende Abfrage nicht an die Oberfläche dringt, wenn ein USB-Kabel eingesteckt wird, vielmehr muss zunächst das Benachrichtigungscenter geöffnet werden. Eine Option „Einstellung merken“ gibt es nicht.

Microsoftig

Ebenso unschön: Android 6 hat keine Galerie-App mehr. Stattdessen zwingt Google die Nutzer in seine „Fotos“-App, die dazu dient, das Hochladen in die Google-Cloud zu fördern. Das wäre nicht weiter schlimm, denn den Upload kann man unterbinden. Wenn denn die Funktionalität stimmte, doch genau hieran hapert es: So werden etwa per USB-Kabel manuell aufs Telefon verfrachtete Fotos und Videos nicht auf der Startseite der „Fotos“-App angezeigt, sondern man muss diese manuell unter der Option „Geräteordner“ suchen. Und zwar nach jedem Beenden der App erneut, denn hat man „Fotos“ einmal im Taskmanager geschlossen, startet die Software wieder von vorn. Ziemlich microsoftig für Google!

Videos stehen Kopf

Darüber hinaus scheint Google an den Schnittstellen zur Kamera und/oder den Lagesensoren gebastelt zu haben und damit die Hersteller zu verwirren. Denn die Frontkamera des Nexus 6P nimmt Videos auf dem Kopf stehend auf – beim Nexus 5X trifft es hingegen die Videos der Hauptkamera. Betrachtet man die Clips auf einem Smartphone oder Tablet, scheint das wenig schlimm, doch ein Computermonitor oder Fernseher ist nicht so schnell gedreht. Ergo müssen alle, die ihre Videos zu teilen pflegen, die Aufnahmen zunächst per Software drehen – was Zeit und Ressourcen kostet. Unnötig! Der Fehler macht schließlich auf eine weitere Schwäche der Kamera-App aufmerksam: Weil sich die Icons überallhin mitdrehen und es keine Beschriftungen gibt, kann der Nutzer nicht erkennen, ob er das Telefon richtigherum hält. Eine Warnung in Form einer kurzen Einblendung oder eines Icons wäre daher hilfreich.

Marshmallow spart Strom

Doch Android 6 bringt natürlich auch jede Menge positive Neuerungen. So lassen sich nun zum Beispiel die Berechtigungen und Benachrichtigungen jeder App einzeln jederzeit anpassen. Außerdem soll der Stromsparmodus in Zusammenhang mit dem Schlummermodus zwei bis drei Stunden längere Laufzeiten bringen: Hierbei wird das Telefon in Ruhephasen (Nichtbenutzung, keine Bewegungen, klassischerweise also auf dem Tisch liegend) in eine Art automatischen Flugmodus versetzt. Dann werden nur noch Infos der allerhöchsten Priorität angezeigt und Hintergrundprozesse nahezu vollständig deaktiviert bis das Gerät erneut zur Hand genommen wird. Aber natürlich kann der Nutzer manuell einzelne Anwendungen von dieser Zwangspause ausschließen. Dazu muss er unter „Einstellungen – Akku – Optionen – Akku-Leistungsoptimierung“ den Filter von „Nicht optimiert“ auf „Alle Apps“ ändern und das gewünschte Programm anklicken. Anschließend die Option von „Optimieren“ auf „Nicht optimieren“ setzen.

Fazit

Ganz so riesig wie das Nexus 6 ist das Nexus 6P zwar nicht, aber als handlich wird wohl niemand den 5,7-Zoll-Brummer bezeichnen. Geblieben ist der Mangel des Speicherkartenslots, auch ein UKW-Radio sowie drahtloses Laden sind dem 6P fremd. Es stehen drei Modelle mit 32, 64 oder 128 Gigabyte für 649, 699 oder 799 Euro zur Wahl.

Die Ausstattung ist erstklassig, der Bildschirm superscharf und für ein AMOLED-Panel hell, der Fingerabdrucksensor ebenso schnell wie präzise. LTE, DC-HSPA, WLAN ac, Bluetooth 4.2 und NFC werden selbstredend unterstützt. Der Snapdragon-810-Prozessor erweist sich als sehr kraftvoll, gehört aber nicht zur absoluten Spitzengruppe wie Samsungs S6-Modelle. Der Laufzeit des fest verbauten Akkus muss gar Mittelmaß bescheinigt werden: 5 Prozent unter dem Durchschnitt.

Positiv überraschen die 12,2-Megapixel-Fotos, die ultrascharf und auch sonst top sind … solange halbwegs Licht vorhanden ist. Bei mageren Lichtverhältnissen fehlt ein optischer Stabilisator, weshalb es „nur“ bei einem „Gut“ in der Fotowertung bleibt. Die 4K-Videos sind ebenfalls knackig, doch die Datenrate ist etwas zu niedrig angesetzt und der Autofokus pumpt regelmäßig, weshalb es in der Videowertung lediglich zu einem „Ausreichend“ langt. Der Klang des Musikplayers ist aber allererste Sahne: „sehr gut“!

Android 6 bringt etliche vorteilhafte Neuerungen, weist aber auch einige Macken sowie einen kleineren Bug auf und war ja seit jeher eher puristisch gehalten. Komfortabler sind und bleiben die herstellereigenen Nutzeroberflächen. Dafür darf man sich bei den Nexus-Geräten auf schnelle Patches und Updates direkt von Google verlassen.

Wer sich ein Nexus 6P zulegt, sollte schließlich noch beachten, dass sowohl das Nexus 6P als auch das Netzteil mit der neuen USB-Buchse „Typ C“ bestückt sind. Daher lassen sich alte Ladegeräte oder USB-Sticks nur mit Adaptern nutzen. Das gilt selbstverständlich auch für den Anschluss per USB-Kabel an alle Arten von Rechnern.

Doch wem kann man unterm Strich den Erwerb des Nexus 6P empfehlen? Da wird es wirklich eng, denn Besitzer eines Nexus 6 oder Nexus 5 dürften mit ihren Geräten weiterhin zufrieden sein, deren Prozessoren noch immer prima im Rennen liegen. Da dürften allenfalls die bessere Kamera oder mehr Speicher den Ausschlag für einen Wechsel geben. Doch angesichts der Preise gibt es da zahlreiche Konkurrenten am Mark, die für weniger Geld mehr bieten, und dabei teils auch noch einen erweiterbaren Speicher. Die Zeiten, in denen Nexus-Smartphones unübertroffene Schnäppchen waren, die außer Konkurrenz betrachtet werden mussten weil von Google subventioniert, sind damit definitiv Geschichte. Schade für die Kunden, doch die Wettbewerber wird‘s freuen.

Ausstattung 172 von 175 sehr gut

Foto 20 von 25 ausreichend

Video 14 von 25 ausreichend

Musik 23 von 22 ausreichend

Handhabung 198 von 250 gut

gesamt 427 von 500 gut