Gespräche vs. E-Mail: Im Job sind persönliche Gespräche beliebter
Stand: 04.09.2017
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn
Stuttgart – Verabredungen per Chat, Terminabsprachen per Online-Kalender und alles andere per E-Mail: In vielen Büros müssten Arbeitnehmer gar nicht mehr aufstehen, um mit ihren Kollegen zu sprechen. Viele tun es aber doch, auch deshalb, weil sie die E-Mail-Flut als zeitfressend und nervig empfinden. Für die Studie wurden im Juni und Juli rund 800 Fach- und Führungskräfte deutscher Unternehmen befragt.
Eine E-Mail ist schnell geschrieben – oft bevorzugen Beschäftigte aber trotzdem das persönliche Gespräch. Das ergab die aktuelle Studie der Unternehmensberatung EY. Nur 16 Prozent der befragten Fach- und Führungskräfte würden für den schnellen Austausch mit Kollegen eine E-Mail schreiben. Die große Mehrheit würde stattdessen eher anrufen (40 Prozent) oder persönlich vorbeigehen (42 Prozent) – auch wenn der Gesprächspartner in einem anderen Raum oder auf einer anderen Etage sitzt.
E-Mail unter älteren Arbeitnehmern noch unbeliebter
Je älter die Befragten, desto verbreiteter ist dabei die Ablehnung der E-Mail. Selbst bei den Umfrageteilnehmern unter 30 würde aber nur knapp jeder Fünfte (19 Prozent) eher eine Mail schicken, als zum Telefonhörer zu greifen. Etwas anders sieht es nur aus, wenn es nicht ums schnelle Kollegengespräch geht: Ein knappes Drittel der Unter-30-Jährigen (32 Prozent) kann sich zum Beispiel vorstellen, eine Gehaltserhöhung per E-Mail zu fordern. Bei den Umfrageteilnehmern ab 40 kann das nur jeder Zehnte (10 Prozent), in den höheren Altersklassen ist der Anteil noch niedriger.
E-Mails lenken viele vom konzentrierten Arbeiten ab
Dass so wenig Führungskräfte die E-Mail bevorzugen, mag auch daran liegen, dass elektronische Nachrichten, Chats und andere Kontaktversuche oft nerven: 42 Prozent der Befragten lassen sich beim konzentrierten Arbeiten häufig davon ablenken. Gut jeder Dritte (35 Prozent) ruft selbst mehrfach in der Stunde E-Mails ab. Und 43 Prozent der Studienteilnehmer haben das Gefühl, dass ihre Stressbelastung durch digitale Medien insgesamt gestiegen ist.