Gasspeicher in Deutschland sind gut gefüllt
Stand: 13.01.2020
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Deutschland verfügt über die größten Gasspeicherkapazitäten in der Europäischen Union, berichtet der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW). Demnach sind 47 Untertage-Gasspeicher an insgesamt 38 Standorten über ganz Deutschland verteilt. Diese könnten rund 227,3 Milliarden Kilowattstunden Arbeitsgas aufnehmen, was gut einem Viertel der in Deutschland im Jahr 2018 verbrauchten Gasmenge entspräche.
Arbeitsgas ist solches Gas, das aus dem Speicher entnommen werden kann, ohne dass der erforderliche Mindestdruck unterschritten wird. Aktuell sind die Gasspeicher laut Verband durchschnittlich zu rund 95 Prozent gefüllt.
Italien folgt bei Gasreserven auf Platz 2
Über die zweithöchsten Erdgasspeicherkapazitäten in der EU verfüge Italien mit 196,4 Milliarden Kilowattstunden, gefolgt von den Niederlanden mit 140,0 Milliarden Kilowattstunden und Frankreich mit 131,3 Milliarden Kilowattstunden.
Gasversorgung findet größtenteils über Importe statt
Deutschland ist bei der Versorgung mit Erdgas stark von Exporten abhängig. Wie der AG Energiebilanzen e.V. mitteilte, wurden im vergangenen Jahr rund 1.720 Milliarden Kilowattstunden Erdgas importiert (2018: rund 1.773 Milliarden Kilowattstunden) und 59,5 Milliarden Kilowattstunden in Deutschland gefördert (2018: 61,7 Milliarden Kilowattstunden).
BDEW: Speicher für klimafreundliche Gase nutzen
Die vorhandenen Speicherkapazitäten für Erdgas können zum Teil künftig auch für grüne Gase genutzt werden und somit einen wichtigen Beitrag zur Flexibilisierung der Energiewende leisten, so der Verband weiter. So ließe sich in sogenannten Untergrund-Kavernenspeichern, die fast zwei Drittel des Volumens der deutschen Gasspeicher ausmachen, bis zu 100 Prozent Wasserstoff speichern. Dadurch könnte in Zukunft überschüssiger Strom aus Wind- und Solarenergie in Form von Wasserstoff zwischengespeichert werden, um beispielsweise saisonale Schwankungen in der Stromerzeugung oder im Wärmebedarf auszugleichen.