Finanzminister warnt vor Brexit-Folgen
Stand: 20.04.2018
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Washington - Bei einer Diskussionsrunde des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz davor gewarnt, die Folgen des britsichen Austritts aus der Europäischen Union (EU) zu unterschätzen. Scholz wirbt für eine Vertiefung der EU, sieht beim Thema Bankenunion aber noch viele offene Fragen.
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht große Herausforderungen für die finanzielle Stabilität der Europäischen Union durch das Ausscheiden Großbritanniens aus der EU.
Konzequenzen des Brexits oft unterschätzt
Die Größe der Konsequenzen des Brexits werde vielfach noch unterschätzt, sagte Scholz bei einer Diskussionsrunde des Internationalen Währungsfonds (IWF) in der US-Hauptstadt Washington. In diesem und im nächsten Jahr müssten die notwendigen Schritte für eine noch engere Zusammenarbeit gerade der Euroländer gegangen werden.
Viele offene Fragen bei gemeinsamer Einlagensicherung
Infolge des Ausscheidens des Vereinigten Königreichs werden auf Deutschland zusätzliche Milliardenzahlungen zukommen. Die Europäer streben auch eine Vertiefung der Bankenunion an, um gemeinsam noch besser gegen mögliche künftige Schieflagen von Instituten gewappnet zu sein.
Diskussionsbedarf gibt es vor allem bei der geplanten grenzübergreifenden Absicherung von Spareinlagen. Scholz sieht bei diesem Thema noch viele ungeklärte Fragen. Deutsche Banken warnen vor erheblichen Risiken, wenn Deutschland künftig für Schieflagen von Geldhäusern in anderen europäischen Ländern mithaften müsste.