Erster Robo-Advisor knackt die Zwei-Milliarden-Euro-Marke

„Wir freuen uns, als erster digitaler Vermögensverwalter in Kontinentaleuropa die Zwei-Milliarden-Euro-Marke übertroffen zu haben“, sagte Erik Podzuweit, Geschäftsführer von Scalable Capital.

Vorsprung vor der Konkurrenz ausgebaut

Damit dürfte Scalable seinen Vorsprung vor der Konkurrenz nochmals ausgebaut haben. Der Branchen-Newsletters „Finanz-Szene“ schätzt das verwaltete Vermögen beim ärgsten Scalable-Verfolger Liqid nur auf über 500 Millionen Euro. Noch größer sei der Abstand zu „Cominvest“, dem Robo-Advisor der Comdirect (500 Mio. Euro verwaltetes Vermögen) und zu „Quirion“, dem digitalen Vermögensverwalter der Quirin Privatbank (350 Mio. Euro).

Kooperationen mit der ING und Siemens

Seit Herbst 2017 kooperiert Scalable Capital mit der ING (früher ING-DiBa), Deutschlands größter Direktbank. Das zahlt sich offenbar aus. Nach Angaben des Münchner Fintechs hätten Kunden der ING Deutschland schon mehr als eine Milliarde Euro bei Scalable Capital angelegt. Damit entfiele über die Hälfte des verwalteten Vermögens auf ING-Kunden. Auch die Partnerschaft mit Siemens Private Finance, in deren Rahmen Siemens-Mitarbeiter die digitale Vermögensverwaltung von Scalable in Anspruch nehmen können, habe zum Ergebnis beigetragen.

So funktioniert ein Robo-Advisor

Robo-Advisor bieten eine digitale Vermögensverwaltung. Nicht Menschen, sondern Algorithmen verwalten die Gelder der Anleger. Kunden machen zuerst detaillierte Angaben zu ihren Anlagezielen und ihrer Risikobereitschaft. Auf dieser Basis wird das Geld für sie investiert. Der Algorithmus des Robo-Advisors prüft permanent, ob das Portfolio noch zu den Zielen und zum Risikoprofil des Anlegers passt und schichtet bei Bedarf um. Aufgrund des voll digitalen und automatisierten Verfahrens ist die individuelle Vermögensverwaltung mittels Robo-Advisor vergleichsweise günstig zu haben und auch für durchschnittliche Anleger verfügbar.

Scalable Capital verwaltet nach eigenen Angaben im Durchschnitt mehr als 30.000 Euro pro Kunde. Mehr als ein Drittel des verwalteten Gesamtvermögens liege in Portfolios mit einem Volumen von mehr als 100.000 Euro. Jeder zweite Kunde verfüge zudem über einen Sparplan mit durchschnittlich 400 Euro monatlicher Sparrate. Darüber flössen Scalable jährlich mehr als 100 Millionen Euro zu.