Energieagentur fordert Deutschland zu mehr Klimaschutz auf
Stand: 28.02.2020
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Die Internationale Energieagentur (IEA) hat angemahnt, dass Deutschland jenseits der Stromproduktion mehr für den Klimaschutz tun müsse. «Bis jetzt hat der Elektrizitätssektor einen beträchtlichen Teil der Kosten und Fortschritte geschultert», heißt es im neuen Länderreport für Deutschland, den die Agentur Mitte Februar in Berlin vorstellte.
«Jetzt muss die Regierung ihre Bemühungen darauf lenken, mehr Emissionen in anderen Bereichen einzusparen - insbesondere Transport und Heizen.» IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol verwies unter anderem auf den stark gestiegenen Anteil von großen und schweren SUVs an den verkauften Autos in Deutschland, die deutlich klimaschädlicher seien.
CO2-Preis gilt als richtiger Schritt
Der mit dem Klimaschutzprogramm beschlossene CO2-Preis, der Benzin, Diesel und Heizöl verteuern soll, sei ein «wichtiger Schritt in die richtige Richtung», heißt es im Bericht. Der Verkehr sei bislang das größte Hindernis für Deutschland, um seine Klimaziele zu erreichen, aber auch eine Strategie für Gebäude sei erst in Arbeit.
Für die unerwartet starke Reduktion des deutschen Treibhausgas-Ausstoßes insgesamt im vergangenen Jahr gab es aber auch ausdrücklich Lob. Birol sieht als besonders große Herausforderung für Deutschland das Nord-Süd-Gefälle in der Produktion von Ökostrom. Der Ausbau des Stromnetzes müsse eine hohe Priorität haben. Er hoffe zudem, dass die geplante Wasserstoff-Strategie schnell fertig werde, in der es durch den Ersatz fossiler Kraft- und Brennstoffe durch solche auf Wasserstoff-Basis geht. Die Strategie sollte schon 2019 fertig werden, sie wird aber in der Bundesregierung noch abgestimmt.