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Deutschland ist immer noch Braunkohle-Weltmeister

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Essen/Cottbus - Deutschland will in Klimafragen Vorreiter sein, doch bei der besonders schädlichen Förderung von Braunkohle ist es immer noch an der Spitze. Kein Land produzierte 2013 so viel des besonders klimaschädlichen Energieträgers. Auch im vergangenen Jahr lag der Braunkohle-Anteil an der deutschen Kraftwerks-Stromproduktion noch bei mehr als einem Viertel. So lässt sich das ehrgeizige Ziel, bis 2050 die Treibhausgase um mindestens 80 Prozent zu verringern, nach Meinung vieler Fachleute nicht erreichen.

"Deutschland ist Weltmeister beim Ausbaggern und Verbrennen von Braunkohle, wenn man die Mengen betrachtet. Noch deutlich vor China und Russland", kritisiert die frühere NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn. "Wenn man die deutschen Klimaschutzziele erreichen will, muss die Braunkohlenutzung in den nächsten 20 Jahren auslaufen."

Gesellschaftlicher Druck auf Braunkohle steigt

Die Tagebaue im Rheinischen Revier und in Ostdeutschland und die fast 50 deutschen Braunkohlekraftwerke mit ihren kilometerweit sichtbaren Kühltürmen sind politisch heftig unter Druck geraten. Das haben auch im Sommer die ungewöhnlich harten Proteste gegen den RWE-Tagebau im rheinischen Garzweiler mit über 1000 Polizisten und Hunderten von Strafanzeigen gezeigt.

Die Entscheidung der NRW-Landesregierung von Ende September, das genehmigte Abbaugebiet in Garzweiler erstmals deutlich zu verkleinern, wird nicht nur von den NRW-Grünen als Einstieg in den Ausstieg aus der Technik angesehen. In der Lausitz hat der schwedische Staatskonzern Vattenfall seine Braunkohle-Tagebaue auch aus Umweltgründen zum Verkauf gestellt.

Investoren werden abgeschreckt

Stärker wird auch die sogenannte Divestment-Bewegung von Umweltschutzorganisationen, die Druck auf Banken ausübt, kein Geld mehr in Kohle- und Ölprojekte zu stecken. Unter dem Motto "Ist meine Bank ein Klima-Killer?" präsentierte etwa die Umweltschutzorganisation "Urgewalt" in dieser Woche eine Studie mit kritischen Anmerkungen zu den Braunkohle-Investments unter anderem der Deutschen Bank und der Commerzbank.

Streit um die wahren Kosten der Braunkohle

Der Braunkohleverband Debriv verweist dagegen auf die mehr als 21 000 Jobs und 1400 qualifizierten Ausbildungsplätze in der Braunkohleindustrie. Außerdem bleibe die Braunkohle Deutschlands letzte subventionsfreie heimische Energiequelle, wenn das Land aus der Atomkraft ausgestiegen ist und Ende 2018 die letzten Steinkohlekraftwerke schließen. Angesichts der rasant abgestürzten Strom-Großhandelspreise ist die billige Braunkohle für die Konzerne eine der wenigen Möglichkeiten, in der konventionellen Stromerzeugung noch spürbar Geld zu verdienen.

Greenpeace rechnet den Kohle-Konzernen dagegen vor, dass die wahren Kosten der Braunkohleerzeugung durch nicht berücksichtigte Gesundheits- und Sanierungskosten sowie Industrierabatte allein 2015 um 15 Milliarden höher seien als in den Bilanzen erfasst. Damit wäre die Braunkohle real tief in den roten Zahlen. Die mächtige Umweltorganisation trommelt mit emotionalen Kampagnen ("Raus aus dem Dreck") gegen die Kohle und fordert den Ausstieg schon in 15 Jahren bis 2030.

Ausstieg aus Braunkohle liegt in ferner Zukunft

Davon sind die großen Konzerne allerdings weit entfernt. Branchenführer RWE will von einem vorzeitigen Komplettausstieg nichts wissen. "Als flexibler Partner der Erneuerbaren" bleibe die Braunkohle auch in den kommenden Jahrzehnten "ein Leistungsträger für die Sicherheit unserer Energieversorgung", betont RWE-Erzeugungschef Matthias Hartung. RWE will die Kapazitäten zwar schrittweise zurückfahren aber seine beiden größten Tagebaue Garzweiler und Hambach bis "etwa Mitte des Jahrhunderts" weiterführen.

Der von Umweltschützern heftig kritisierte Berliner Braunkohlekompromiss mit dem Aus für die ursprünglich geplante Kohle-Abgabe kommt RWE dabei entgegen. Von der Abgabe wären sonst nach früheren Angaben 17 der 20 RWE-Braunkohleblöcke betroffen gewesen. Nun gehen immerhin fünf Blöcke schrittweise vom Netz.

Auch im Osten geht es weiter

Ein schneller Ausstieg zeichnet sich auch in Ost- und Mitteldeutschland nicht ab. Zwar will Vattenfall seine Lausitzer Braunkohlesparte loswerden, Kaufinteressenten wollen aber im Fall eines Zuschlags weiter fördern. "Wir steigen nicht ein, um die Braunkohle-Anlagen dann zu schließen", sagte etwa der Geschäftsführer des tschechischen Energieversorgers CEZ, Daniel Beneso, der an den Anlagen interessiert ist. Auch die Landesregierungen in Sachsen und Brandenburg betonen beinahe mantraartig die Bedeutung der Braunkohle in einer strukturschwachen Region.

Und selbst wenn der Ausstieg in Deutschland kommt, könnten Braunkohlegegner im Osten schon bald vor einem Deja Vu stehen: Im grenznahen Polen erlebt die Braunkohle nämlich aktuell einen Aufschwung. Es gibt Ideen, entlang der Grenze zu Brandenburg auf polnischer Seite ein riesiges Abbaugebiet zu erschließen. Die vor kurzem in Cottbus vorgestellten Pläne reichen weit in die Zukunft. Ab Mitte 2025 könnte es losgehen.