Branche kritisiert die Pläne zur Finanztransaktionssteuer
Stand: 11.12.2019
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Das Deutsche Aktieninstitut übt deutliche Kritik an den Plänen von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), für den Aktienhandel eine Finanztransaktionssteuer einzuführen. Die geplante Steuer werde vor allem Privatanleger belasten und sende ein falsches Signal.
Aus Sicht des Deutschen Aktieninstituts (DAI) wird die geplante Finanztransaktionssteuer Aktienkauf teurer und damit unattraktiver machen. Dadurch werde der Vermögensaufbau und die Altersvorsorge der Menschen in Deutschland weiter erschwert.
"Aktiensteuer sendet falsches Signal"
„Ein Großteil der geschätzten Einnahmen aus der Aktiensteuer in Höhe von 1,5 Milliarden Euro jährlich wird von den Privatanlegern gezahlt werden. Nicht der Finanzsektor, wie Herr Scholz behauptet, sondern der Kunde trägt die Steuer“, so DAI-Geschäftsführerin Dr. Christine Bortenlänger in einer Mitteilung des Instituts, das die Interessen der kapitalmarktorientierten Unternehmen, Banken, Börsen und Investoren vertritt. „Die geplante Aktiensteuer sendet ein falsches Signal an die Menschen, die mit Aktien sparen und für das Alter vorsorgen wollen“, kritisiert Bortenlänger.
Angesichts niedriger Zinsen sei die Anlage in Aktien unverzichtbar. Durch die neue Steuer könne sich die in Deutschland ohnehin schwach ausgeprägte Aktienkultur jedoch weiter verschlechtern.
Finanztransaktionssteuer könnte die Altersvorsorge belasten
Außerdem sieht das DAI Risiken für die Altersvorsorge: "Sollte Deutschland die Option des Gesetzentwurfes, Altersvorsorgeprodukte von der Aktiensteuer ausnehmen zu können, nicht nutzen, hätte dies nicht nur für die Privatanleger negative Auswirkungen. Auch den Pensionskassen börsennotierter Unternehmen würden signifikant Mittel entzogen." Die Finanztransaktionssteuer hätte damit unmittelbar Auswirkungen auf die Rente der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland.
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