Bargeldlos boomt – in Deutschland und dem ganzen Euroraum
Stand: 29.07.2019
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Frankfurt/Main - 90,7 Milliarden Zahlungen wurden in den 19 Ländern der Eurozone im vergangenen Jahr bezahlt, ohne dass Scheine und Münzen zum Einsatz kamen. Doch auch wenn Kartenzahlungen an Bedeutung gewinnen, wird vor allem im stationären Einzelhandel noch immer sehr oft mit Bargeld bezahlt.
Verbraucher in Deutschland und anderen Ländern des Euroraumes zahlen immer häufiger ohne Scheine und Münzen. Das zeigen Zahlen von Europäischer Zentralbank (EZB) und Deutscher Bundesbank.
90,7 Milliarden bargeldlose Zahlungen
Demnach wurden im vergangenen Jahr in den 19 Ländern des gemeinsamen Währungsraumes 90,7 Milliarden Zahlungen ohne Bargeld abgewickelt. Nach EZB-Angaben waren das 7,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Knapp die Hälfte (46 Prozent) waren Kartenzahlungen.
In Deutschland wurden der Bundesbank zufolge knapp 23 Milliarden Zahlungen ohne Scheine und Münzen abgewickelt - 5,8 Prozent mehr als 2017. Der Gesamtwert der Transaktionen ohne Bargeld erhöhte sich aber nur leicht um 0,4 Prozent auf 55,8 Billionen Euro.
Vor allem Kartenzahlungen gewinnen an Bedeutung
"Besonders deutlich wird das steigende Interesse an unbaren Zahlungsmitteln im Bereich der Kartenzahlungen", stellte die Bundesbank fest. Hier gab es ein Plus von gut 18 Prozent. Insgesamt wurde demnach fast 5,3 Milliarden Mal mit einer Karte ein Betrag von durchschnittlich rund 59 Euro bezahlt.
Am häufigsten genutzt wurden allerdings Lastschriften mit einem Anteil von gut 47 Prozent der unbaren Zahlungsmittel, gefolgt von Überweisungen (29 Prozent) und Kartenzahlungen (24 Prozent). Schecks spielen den Angaben zufolge nur noch eine untergeordnete Rolle. Die Bundesbank greift für ihre jährliche Statistik auf Daten aller in Deutschland ansässigen Banken und Zahlungsdienstleister zurück.
Vergangenes Jahr hatten Verbraucher im stationären Einzelhandel laut einer Untersuchung des Handelsforschungsinstituts EHI erstmals mehr Geld per Giro- und Kreditkarte ausgegeben als in bar. Drei Viertel aller Einkäufe im Handel würden allerdings weiter bar beglichen.