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Atommüll-Endlager verzweifelt gesucht

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Berlin - Warum gibt es bisher weltweit kein einziges Endlager für hoch radioaktiven Atommüll? Diese Frage hört man häufig - sie zu beantworten ist nicht einfach. Volkmar Bräuer von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe sieht einen Erklärung im lange fehlenden Zeitdruck. "Es war klar, dass der Atommüll erst einmal 30, 40 Jahre zwischengelagert werden muss, damit er so stark abkühlt, um endgelagert werden zu können." Letztlich habe die Politik das Problem zu Beginn nicht ernst genommen. Im deutschen Atomgesetz von 1959 findet sich beispielsweise noch keine Regelung für die Endlagerung des Atommülls.

Auch die deutsche Atomindustrie kümmerte sich lange Zeit eher am Rande um das Thema. Noch 1978 regte sich ein Atombefürworter bei einem Kongress auf, dass die Endlagerfrage so aufgebauscht werde, "als ob diese Frage das wesentliche des ganzen Kernenergieprozesses" sei. Man frage schließlich ja auch nicht: "Hast du schon ein Grab für deine Frau und deine zukünftigen Kinder besorgt?".

Als Gorleben nach Angaben des Historikers Detlev Möller in einer Notiz vom 15. Dezember 1976 als der geologisch beste Standort gewürdigt wurde, nahm die Politik dies dankbar an. Niedersachsens Wirtschaftsministerium stufte Gorleben als Ort ein, der am leichtesten innenpolitisch durchzusetzen sei.

Er lag damals im Zonenrandgebiet zur DDR, war dünn besiedelt und landwirtschaftlich geprägt. Aber mit einem Endlager lassen sich keinerlei Vorteile verbinden: Weder bringt es viele Jobs noch besondere Steuerereinnahmen. Dass sich im Wendland eine der stärksten Widerstandsgruppen der Anti-Atomkraft-Bewegung entwickeln sollte, ahnte damals niemand.

Der Widerstand der Bürger ist neben den geologischen Unsicherheiten das größte Problem. Scheitert Gorleben, dürfte es eine Bundesregierung schwer haben, irgendwo sonst in Deutschland ein Atommüll-Endlager durchzusetzen.

Geologe Bräuer betont, das Salz in Gorleben sei in guter Verfassung. Die Formationen dort seien 250 Millionen Jahre alt und hätten schon viel mitgemacht, Eiszeiten etwa. Es ist Konsens, hoch radioaktiven Atommüll in tiefen geologischen Schichten zu lagern - in Gorleben wäre es in 860 Meter Tiefe. Salz habe den Vorteil, dass es hitzeresistenter ist, das bedeute, dass abgebrannte Brennstäbe nicht so weit auseinander gelagert werden müssen wie in Ton.

Gerade weil jetzt zur Beschleunigung der Gorleben-Erkundung auch wieder Enteignungen möglich sein sollen, sprechen Atomgegner davon, dass hier keine ergebnisoffene Suche betrieben werde, sondern die Bundesregierung Gorleben durchdrücken wolle. Alternativen etwa in Süddeutschland sind bisher kaum untersucht worden - obwohl hier die meisten Atomkraftwerke stehen, die den Großteil des Mülls produzieren. Es geht neben der geologischen Beschaffenheit auch darum, ob Endlager Eiszeiten überstehen und die Behälter gegen Korrosion sicher sind.

Ein Problem in Deutschland ist nach Meinung von Atomgegnern auch, dass die Energiekonzerne ihre Kosten für die Endlagersuche sie im Rahmen halten wollten. Deshalb pochten sie angesichts investierter 1,5 Milliarden Euro auf Gorleben. "Nach den bisherigen Erkenntnissen spricht viel dafür, dass Gorleben geeignet sein wird", sagt E.ON-Chef Johannes Teyssen. Man will das leidige Thema rasch gelöst wissen. Enteignungen seien daher gerechtfertigt, man könne sich nicht "vom Egoismus eines einzelnen Grundeigentümers abhängig machen", sagt Teyssen.

Angesichts der fast 35-jährigen Gorleben-Diskussion könnte ein Scheitern Gorlebens die Endlager-Suche bis zum Jahr 2040 verzögern - spannend bleibt die Frage, ob es ein Endlager gibt, bevor der letzte der derzeit noch 17 deutschen Atommeiler abgeschaltet ist. Durch die geplanten 12 Jahre längerem Laufzeiten würde es laut Bundesamt für Strahlenschutz insgesamt 21.600 Tonnen hoch radioaktiven Müll geben.

Ein Blick in die USA zeigt, dass eine Vorfestlegung nicht unumkehrbar ist. Jahrzehntelang ging man davon aus, dass ein Endlager im Tuffgestein von Yucca Mountain, rund 150 Kilometer von Las Vegas entfernt, errichtet wird. Wie auch bei Gorleben ging es um die Frage, ob es komplett wasserdicht ist - Zweifel daran haben dazu geführt wird, dass nun auf Weisung von Präsident Barack Obama wieder andere Optionen geprüft werden. Ende offen.

Großbritannien wollte zunächst den Müll im Weltraum oder auf dem Meeresboden entsorgen, auch hier sucht man jetzt eine Endlagerung in gesicherten Räumen tief unter der Erde. Am weitesten sind noch die Skandinavier, die Finnen bauen das erste Endlager, es soll die Strahlungen für mindestens 100.000 Jahre unter der Erde verschließen.

Geologen verweisen darauf, dass für eine sichere Einlagerung sehr viele Aspekte berücksichtigt werden müssen, deshalb dauert die Suche so lange. Fest steht aber, sagt Bräuer: "Ein ideales Endlager gibt es bisher nicht." Es dauert zum Teil extrem lange, bis die radioaktiven Bestandteile zerfallen - bei Caesium beträgt die Halbwertszeit 30 Jahre, beim extrem giftigen Plutonium 24 000 und bei Uran bis zu 4,5 Milliarden Jahre.

Letztlich hängt die unendliche Geschichte auch damit zusammen, dass im Zusammenspiel mit der Internationalen Atomenergie-Behörde die Sicherheitskriterien immer weiter hochgestuft wurden. 1983 wurden erstmals im Bundesanzeiger die "Sicherheitskriterien für die Endlagerung radioaktiver Abfälle in einem Bergwerk" veröffentlicht.
Im Juli 2009 wurden neue Maßstäbe veröffentlicht. Darin wird nun unter anderem gefordert: Für eine Million Jahre muss gezeigt werden, dass "allenfalls sehr geringe Schadstoffmengen aus dem Endlager freigesetzt werden können". Einen solchen Blanko-Scheck auszustellen, traut sich kein Politiker ohne weiteres.