Jedes Jahr ersticken Hunderte Menschen am Kugelschreiber
Stand: 16.01.2020
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Eigentlich sind Kugelschreiber völlig harmlos. Doch wer an dem Schreibgerät knabbert und dabei kleine Teile wie Kappe oder Clip verschluckt, gerät in Lebensgefahr. Allein in Deutschland ersticken pro Jahr bis zu 300 Menschen an Einzelteilen eines Kugelschreibers. Darauf weist die Aktion "Das sichere Haus" hin.
Luftloch soll vor Ersticken retten
Zum Vergleich: Durch einen Blitzeinschlag sind es deutlich unter zehn Menschen, berichtet "Das sichere Haus". Vor allem die lose Kappe bestimmter Kugelschreibermarken kann beim Verschlucken leicht im Hals stecken bleiben. Deshalb befindet sich ein kleines Loch darin, das ein Ersticken verhindern soll. Wird die Kappe verschluckt, kann durch die Öffnung wenigstens noch ein wenig Luft geatmet werden.
Erste Hilfe für den Notfall
"Das sichere Haus" empfiehlt als Erste-Hilfe-Maßnahme, die Person mit Atemnot aufzufordern, sich nach vorn zu beugen und ihr dann mit der flachen Hand kräftig zwischen die Schulterblätter zu schlagen.
Löst sich der Fremdkörper dadurch nicht, folgt als lebensrettende Sofortmaßnahme der Heimlich-Handgriff, auch Heimlich-Manöver genannt. Dabei steht die helfende Person hinter dem Verletzten und platziert ihre Faust unterhalb der Rippen und des Brustbeins in der Magengrube des Erstickenden. Die andere Hand wird über die Faust gelegt. Dann versucht die helfende Person, mit einem kräftigen Zug nach hinten die Luft, die sich in der Lunge befindet, nach oben zu drücken, um durch die Druckerhöhung den Fremdkörper aus der Luftröhre zu entfernen.
Zur Erinnerung für den Notfall: Die Notrufnummer lautet 112 – da die Zeit im Erstickungsfall knapp wird, natürlich nach der Ersten Hilfe.