Studie: Großbanken nur unzureichend vor Hackern geschützt
Stand: 11.12.2019
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Globale Großbanken sind nicht ausreichend vor Cyberangriffen geschützt. Nicht einmal jede zweite Bank sieht sich gegen solche Attacken gewappnet. Dabei nehmen die Hackerangriffe stetig zu.
Hackerangriff ist die größte Angst der Banken
Die Angst vor Cyberattacken beherrscht die globalen Großbanken. Das geht aus einer Studie der Beratung EY hervor, über die das Handelsblatt berichtet. Angriffe aus dem Internet werden als noch heikler eingestuft als Minuszinsen oder Kreditrisiken. Die Studie ergab unter anderem:
- 67 Prozent der befragten Banker befürchten den Verlust von Kundendaten.
- 53 Prozent haben Angst, dass ihr Institut nach einem Hackerangriff nicht mehr erreichbar ist.
- 77 Prozent der in der Studie Befragten wollen zusätzliche Experten im Kampf gegen Hacker einstellen.
- 53 Prozent geben zu, dass das eigene Institut nur über einen geringen bis mittleren Schutz vor Angriffen verfügt.
Ein Grund für die Angst der Banker liegt in den teilweise maroden und komplexen IT-Systemen der Großbanken. Das Handelsblatt zitiert dazu den Vorstand einer deutschen Großbank: "Mein größter Albtraum ist, morgens aufzuwachen und plötzlich festzustellen, dass alle Systeme nicht mehr funktionieren".
Durch Hacker drohen enorme Schäden
Wie groß ein Schaden durch Hackerangriffe sein kann, belegt ein Stresstest der Finanzaufsicht Singapur. Dort würde ein Angriff die Banken 20 bis 35 Prozent der Quartalsgewinne kosten, berichtet das Handelsblatt. Groß ist auch der Schaden für die Bankkunden, wenn bei einem virtuellen Bankeinbruch vertrauliche Kundendaten erbeutet werden.
Vieles liegt noch im Argen
Auch die Finanzaufsicht Bafin ist mit der Banken-IT unzufrieden. Wenn die Behörde Institute durchleuchte, "gebe es eigentlich keine Prüfung, die mit einem zufriedenstellenden Ergebnis ende", gibt das Handelsblatt den obersten Bankenaufseher Raimund Röseler wieder.
Die 1998 gegründete Informationsplattform Financial Services Information Sharing and Analysis Center (FS-ISAC) hilft der Finanzbranche, sich besser zu schützen. Mittlerweile 7000 Finanzfirmen tauschen dort ihre Erfahrungen, Informationen und Analysen rund um virtuelle wie physische Angriffe aus.