Kostenfreie Kreditkarten: Modellkunde spart im Schnitt 52 Euro im Jahr

Bis zu 40 Euro Jahresgebühren

Für die Analyse hat Verivox die Kreditkartenkosten eines Modellkunden bei jeweils fünf großen Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie überregionalen Privatbanken recherchiert. Insgesamt summieren sich die Gebühren bei den 15 Geldhäusern auf 29,40 bis 70,58 Euro. Im Durchschnitt zahlt der Modellkunde bei den Banken aus der Verivox-Stichprobe 52,51 Euro für die Kreditkarte.

Für die Berechnung hat Verivox die Kosten für einen Bankkunden berechnet, der einmal im Jahr außerhalb der Eurozone Urlaub macht und dort die Kreditkarte zum Bezahlen und Geldabheben einsetzt.

Für die Jahresgebühr zahlen Kunden bei den Banken in der Stichprobe zwischen 0 und 39,90 Euro. Hinzu kommen bei allen Instituten noch Gebühren für den Auslandseinsatz. Zwei Barabhebungen am Geldautomaten zu je 200 Euro schlagen mit 5 bis 22,20 Euro zu Buche. Für Kartenzahlungen über insgesamt 400 Euro fallen Gebühren von 4 bis 15,40 Euro an.

Fürs Bezahlen nichts bezahlen – zehn kostenfreie Kreditkarten

Doch es geht auch anders. Verivox hat zehn Kreditkarten recherchiert, die komplett ohne Jahresgebühren auskommen. Bezahlen und Geldabheben im Ausland sind ebenfalls gratis. Die Karten sind nicht an ein Girokonto bei einer bestimmten Bank gekoppelt. Verbraucher nutzen einfach ihr bestehendes Konto für die Abrechnung der Umsätze, ein Wechsel ist nicht notwendig.

Zinsen nur bei Nutzung der Teilzahlungsfunktion

„Bei allen kostenfreien Kreditkarten wird dem Inhaber ein Kreditrahmen eingeräumt“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. „In der Grundeinstellung wird immer nur ein Teil der Rechnung vom Konto abgebucht und der Rest in einen fortlaufenden Kredit umgewandelt. Wer diese Teilzahlungsfunktion in Anspruch nimmt, zahlt allerdings je nach Karte mitunter hohe Zinsen.“ Um diese Kosten zu sparen, sollten Verbraucher ihre Kreditkartenrechnung rechtzeitig zur Fälligkeit komplett bezahlen.

Besonders bequem ist der automatische Einzug per Lastschrift. Sieben der zehn Gratis-Karten lassen sich auch als sogenannte Charge-Kreditkarte führen. Dann wird automatisch der gesamte Rechnungsbetrag vom Konto abgebucht. Bei den anderen Karten müssen Inhaber selbst daran denken, ihre Rechnung pünktlich auszugleichen. Dann werden auch keine Zinsen berechnet. Eine Ausnahme können Barabhebungen am Geldautomaten sein. Sie werden bei einigen Karten unmittelbar ab dem Abhebedatum verzinst.

Kontaktlos bezahlen mit Karte oder Smartphone

Alle zehn Gratis-Karten in der Verivox-Auswertung verfügen über einen NFC-Chip und ermöglichen kontaktloses Bezahlen. Sechs Karten lassen sich darüber hinaus sowohl mit Apple Pay als auch mit Google Pay verknüpfen. Sie können Verbraucher also auch für Zahlungen mit dem Smartphone nutzen – unabhängig davon, ob sie ein iPhone oder ein Android-Handy verwenden.

Gerade in der Corona-Pandemie schätzen viele Verbraucher die Vorzüge kontaktloser Bezahlverfahren. In einer repräsentativen Verivox-Umfrage aus dem August sagten 59 Prozent der Teilnehmer, dass sie heute häufiger kontaktlos mit Karte oder Smartphone zahlen als vor einem Jahr. „In Deutschland ist für Zahlungen bis 50 Euro bei Mastercard- und Visa-Kreditkarten keine PIN-Eingabe oder Unterschrift nötig“, sagt Oliver Maier. In anderen Ländern gibt es zum Teil andere die Höchstgrenzen.

Im Ausland immer in Landeswährung zahlen

Wer seine Kreditkarte im Ausland einsetzt, sollte beim Bezahlen und Geldabheben immer die örtliche Landeswährung auswählen und auf die Umrechnung in Euro verzichten. „Beim örtlichen Automatenbetreiber zahlen Verbraucher oft Aufschläge von 5 bis 10 Prozent auf den offiziellen Wechselkurs“, sagt Oliver Maier. „Wird der Betrag jedoch in der Fremdwährung belastet, erfolgt die Umrechnung in Deutschland durch die heimische Bank. Das ist fast immer deutlich günstiger.“

Teilweise verlangen auch die Betreiber von Geldautomaten eigene Gebühren – besonders häufig etwa in den USA, Thailand sowie in einigen Ländern Mittel- und Südamerikas. Solche Betreiberentgelte werden in der Regel nicht erstattet – weder bei Filialbanken noch von den Anbietern kostenloser Kreditkarten in der Verivox-Auswertung.