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Von Westsibirien nach Norddeutschland: Pipeline ist startklar

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa | dapd

Nowy Urengoi/Lubmin - Heute geht die Ostseepipeline Nord Stream ans Netz. Sie ermöglicht den Transport von Erdgas aus der sibirischen Tundra bis ins norddeutsche Lubmin. EU-Energiekommissar Günther Oettinger sieht keine einseitige Abhängigkeit Deutschlands von den Gaslieferungen.

Am Bohrloch 93 faucht eisiger Nordwind durch Westsibiriens verschneite Waldtundra. Dagegen fühlt sich das graue Sechs-Zoll-Rohr, das aus dem Permafrostboden ragt, geradezu wärmend an. Durch sein Inneres strömt leise zischend etwa zehn Grad warmes Erdgas aus der Tiefe. Rund 1.200 Meter über dem gigantischen Gasreservoir steht Roman Balko auf einer Arbeitsplattform und prüft den Arbeitsdruck. "72 Bar, das reicht", sagt der 31-jährige Russe zufrieden und stapft durch den Schnee zu den anderen drei Bohrlöchern des Förderclusters 9. Von hier an beginnt der Weg des Erdgases, das jetzt auch im 2.500 Kilometer entfernten Wyborg in die neue deutsch-russische Ostseepipeline nach Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern fließt.

Balko ist Chefingenieur einer neuen, riesigen Aufbereitungsanlage des bislang größten in Russland erschlossenen Erdgasfeldes Juschno-Russkoje. Der Betreiber Severneftegazprom, ein Gemeinschaftsunternehmen von Gazprom, der deutschen Wintershall-Gruppe und E.ON, investierte dort 1,1 Milliarden Dollar. Vize-Gazprom-Chef Alexander Medwedew bezeichnet das Feld als "Diamant im Firmenportfolio". Dort lägen Reserven von einer Billion Kubikmeter Erdgas, ausreichend, um die gesamten russischen Exporte in die EU für sieben Jahre zu sichern, sagt er.

Pro Tag fließen 75 Millionen Kubikmeter Gas

Die Leitungen von 142 Bohrlöchern, verteilt auf einem 1.100 Quadratkilometer großen Tundraareal, führen zu der mit modernster Westtechnik ausgerüsteten Anlage. Damit die auf dem Frostboden errichteten Systeme an heißen Sommertagen nicht im auftauenden Morast versinken, wurden an besonders sensiblen Stellen sogar Sensoren und Kühlsysteme ins Erdreich gerammt, die notfalls für die erforderliche Stabilität sorgen. "Pro Tag bereiten wir hier 75 Millionen Kubikmeter Erdgas auf," sagt Balko. Das Rohgas werde erwärmt, in mehreren Trocknungskolonnen von Wasser befreit, in Filtern gereinigt, wieder abgekühlt, komprimiert und dann im Gazprom-Leitungssystem auf die Reise geschickt. Bis es in Lubmin ankommt, vergehen fast zehn Tage.

Eine gute Hubschrauberflugstunde von der einsamen Gasstation entfernt liegt Nowy Urengoi, Russlands inoffizielle Gas-Hauptstadt. Die heute 120.000 Einwohner zählende Plattenbau-Kleinstadt entstand, nachdem Geologen 1969 die gigantischen Erdgasvorkommen in der Region geortet hatten. Erdgas-Pioniere, die seinerzeit samt ihrer kleinen hölzernen Wohnhütten mit Hubschraubern eingeflogen wurden, hatten im Sumpf der Tundra die Fundamente für die ersten Siedler geschaffen. Heute ist das abgeschiedene Nowy Urengoi am Polarkreis zwar noch immer nicht an das russische Fernstraßennetz angebunden, aber über den Luftweg oder per Bahn erreichbar.

Gazprom-Zentrale steuert Gasströme

Aus der Polarkreisregion Westsibiriens kommen inzwischen etwa 74 Prozent des russischen Erdgases. Die Aufsicht über die Gasströme durch rund 150.000 Kilometer Leitungsnetz erfolgt in Moskau. Im siebten Stock der edel ausstaffierten Gazprom-Zentrale wacht Dispatcher Grigori Kucheryavenko vor einer mehr als zehn Meter breiten Videoleinwand über mehr als acht Milliarden Kubikmeter Erdgas, das beständig durch die Rohrsysteme rauscht.

"Von hier aus werden je nach Vertrag und Anforderung die Gasmengen von den lokalen Leitstellen angefordert und die Ventile für bestimmte Lieferungen zu unseren Kunden geöffnet", sagt er. Und fügt hinzu: "Oder sie werden - wie in den Vorjahren nach dem Streit mit der Ukraine geschehen - gestoppt." Der Befehl, sagt Kucheryavenko und deutet auf ein antiquiert wirkendes Standleitungstelefon, sei damals "von ganz oben" gekommen. Von dort aus werde dann wohl auch die Freigabe für die Ostseepipeline nach Deutschland angewiesen.