CO2-Ausstoß von Ökostrom

Durch einen Wechsel von Anbietern des herkömmlichen Strom-Mixes (Kernkraft, Braunkohle, Steinkohle, Gas) zu einem Anbieter von so genanntem Ökostrom reduziert sich der Ausstoß (= Emissionen) von klimaschädlichem CO2.

Ökostrom wird mit erneuerbaren Energien (Wasserkraft, Wind, Photovoltaik und Biomasse) hergestellt. Die Höhe des CO2-Ausstoßes bei der Ökostrom-Produktion hängt davon ab, wie sich der Strom-Mix des einzelnen Anbieters zusammensetzt.

In der hier vorgenommenen Berechnung wird neben dem CO2-Ausstoß, der während des Betriebs von Kraftwerken zur Stromproduktion anfallen kann, auch die so genannten Vorketten berücksichtigt. Das bedeutet, dass auch der CO2-Ausstoß einkalkuliert wird, der beim Bau von Anlagen oder durch den Transport von Biomasse zu den Anlagen entsteht.

Stromerzeugungsart

CO2-Emissionen

Wind19 g/kWh
Wasser40 g/kWh
Sonne (Photovoltaik)135 g/kWh
Biomasse*0 g/kWh
Kraftwärmekopplung (Gas)**   220 g/kWh
Braunkohle1070 g/kWh
Steinkohle980 g/kWh
Erdgas430 g/kWh
Kernkraft33 g/kWh
Strommix (Durchschnitt)620 g/kWh

1  Die Höhe der CO2-Emissionen wurde ermittelt auf der Basis der Datenbank Globales Emissions-Modell Integrierter Systeme (GEMIS) 4.2, hg. v. Ökoinstitut und der Gesamthochschule Kassel, 2005.
*  Biomasse wurde aufgrund von einer Befragung verschiedener Ökostromanbieter wie folgt definiert: Biomasse = 25% Biomasse (fest z.B. Holz) + 25% Klär- und Deponiegas + 50% Biogas (z.B. aus der Landwirtschaft –> Gülle). Bei Biogasanlagen wird Methangas vermieden, was rechnerisch sogar eine negativen Ausstoß-Wert begründet, der hier allerdings als ausgeglichen betrachtet wird.
**Kraftwärmekopplung-Systeme inkl. Gutschrift für KWK-Wärme auf Gas-Heizung. Bei einer Stromproduktion mit Kraftwärmekopplung wird die anfallende Abwärme genutzt und z.B. in ein Fernwärmenetz eingespeist.

In den Berechnungen wird nicht berücksichtigt, ob und wie viel die einzelnen Anbieter von Ökostrom tatsächlich in den Bau und die Installation neuer Anlagen investieren. Aber nur zusätzliche, neue Anlagen verringern den CO2-Ausstoß, indem sie die Stromproduktion in konventionellen Kraftwerken ersetzen. Manche Anbieter von Ökostrom bieten mitunter Strom aus Kraftwerken an, die schon seit Jahrzehnten arbeiten. Dadurch haben die anderen Kunden des Versorgers diejenigen Ökoenergien weniger im Strom-Mix, die nun separat verkauft werden.

Zertifikate und Gütesiegel, die den Ökostrom vieler Anbieter bewerten, geben Auskunft darüber, ob und wie viel ein Ökostrom-Anbieter in den Bau neuer Anlagen investiert. Außerdem wird ersichtlich, ob ein Anbieter direkt mit seinem Ökostrom-Produkt handelt oder die Produktion von Ökostrom bei einem anderen Anbieter bezuschusst.

Weitere Infos zu Zertifikaten und Gütesiegeln

Beispielrechnung:

Der Ökostrom des Anbieters XY setzt sich zusammen aus 3% Photovoltaik, 20% Windkraft, 10 % Biomasse und 67% Wasserkraft. Alle Anlagen wurden zur Produktion von Ökostrom zusätzlich erbaut. Ein Kunde bezieht von diesem Anbieter XY 4000 Kilowattstunden pro Jahr (kWh/a).

CO2 – Ausstoß Ökostromkunde

= (3% Ausstoß PV + 20% Ausstoß Wind + 10% AusstoßBiomasse + 67% AusstoßWasser) x 4000 kWh
= (0,03x135 g/kWh + 0,2x19 g/kWh + 0,1x-200 g/kWh + 0,67x40 g/kWh) x 4000 kWh/a
= 14,65 g/kWh x 4000 kWh/a
= 58,6 kg pro Jahr

Als Vergleichwert: Der CO2-Ausstoß beträgt, wenn derselbe Kunde Strom von einem Anbieter des herkömmlichen Strom-Mixes bezieht, im Durchschnitt 2480 kg pro Jahr (620 g /kWh x 4000 kWh/a).

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