Zeitung: EnBW macht Sportsponsoring vom Fall Claassen abhängig
Stand: 21.07.2006
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Stuttgart/Karlsruhe (dpa) - In der WM-Ticket-Affäre hat der Stromversorger EnBW weit reichende Konsequenzen für sein Sportsponsoring angekündigt, falls Vorstandschef Utz Claassen wegen Vorteilsgewährung verurteilt werden sollte. Gegenüber der "Stuttgarter Zeitung" (Freitag) sagte Konzern-Sprecher Hermann Schierwater: "Falls es tatsächlich zu einer Verurteilung von Utz Claassen kommen sollte, werden wir unsere Sponsorenaktivitäten radikal herunterfahren." Die Strategie der EnBW werde dann, so Schierwater, "generell anders ausfallen als bisher - und zwar ganz anders".
Auf laufende Verträge hätte die Entscheidung der Justiz keinen Einfluss, sagte EnBW-Sprecher Schierwater. Kein Verein müsse befürchten, "dass wir uns nicht an die vereinbarten Abmachungen halten".
In einem Interview mit den "Stuttgarter Nachrichten" (Freitag) hat der EnBW-Aufsichtsratschef Claus Dieter Hoffmann sein volles Vertrauen gegenüber Claassen bekräftigt. Anlass für persönliche Konsequenzen des Vorstandsvorsitzenden sehe er nicht. "Aus meiner Sicht ist das Verfahren längst kein Fall Claassen mehr, sondern eine Grundsatzfrage. Dabei geht es um die Zulässigkeit von Sponsoring", sagte Hoffmann.