Weltgaskonferenz: Aufruf zu nationaler Produktion
Stand: 06.10.2009
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Buenos Aires - Zum Auftakt der 24. Weltgaskonferenz am Montag (Ortszeit) in Buenos Aires hat die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner zu verstärkten Investitionen in die reale Wirtschaft aufgerufen. Die Staatschefin sagte bei der Eröffnungsrede, das Ziel einer jeden guten Regierung müsse es sein, die reale Wirtschaft zu fördern, und wenn es der realen Wirtschaft schlecht gehe, dann bekomme die Energiewirtschaft das sehr unmittelbar zu spüren.
Sie setzt ebenso wie ihr Mann und Vorgänger Néstor auf eine Wiederbelebung der lange Zeit vernachlässigten nationalen Produktion. Allerdings hemmen gerade staatlich verordnete Preissperren größere Investitionen der Gas- und Erdölbranche in die Erschließung neuer Lagerstätten in Argentinien. Zugleich rief Kirchner zu einem sparsameren Umgang mit Energie auf, die in dem südamerikanischen Land gleichwohl wegen der niedrigen Energiepreise noch immer sehr verschwenderisch eingesetzt wird.
Mehrere tausend Experten von Unternehmen, Verbänden und Regierungen wollen auf der Konferenz bis Freitag über die Zukunft der Gasbranche beraten. Dabei soll es vor allem um die Entwicklung in den nächsten 20 Jahren gehen. Nach der turbulenten Preisentwicklung der vergangenen Jahre mit einem rasanten Anstieg gefolgt von einem deutlichen Preisverfall ist die Branche auf der Suche nach Kontinuität.
Bislang hatten sich die Preise für Öl und Gas gleichmäßig entwickelt. Wurde Öl teurer, zog mit etwas Verzögerung auch der Gaspreis an. Während nach der Berg- und Talfahrt der vergangenen drei Jahre der Ölpreis aber seit Monaten immer wieder langsam zulegte, geht der Gaspreis weiter runter.
Experten vermuten hohe Lagerbestände als Grund. Zudem ist die Energieausbeute aus Öl deutlich höher als aus Gas. Allerdings schätzen Experten, dass die weltweiten Gasvorräte länger halten als das Öl. Zahlreiche Länder, allen voran Russland, sind abhängig vom Verkauf ihres Erdgases.
Die Weltgaskonferenz findet seit 1931 im Abstand von drei Jahren statt. Mitglieder des Verbandes sind nach dessen Angaben 102 Unternehmen und Organisationen aus allen Erdteilen. Mit Buenos Aires findet die Konferenz in diesem Jahr zum ersten Mal in Lateinamerika statt. Erwartet werden unter anderem Gazprom-Chef Alexej Miller und E.ON-Ruhrgaschef Bernhard Reutersberg.