Vorsicht bei der Bankenwahl
Stand: 25.01.2016
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München/Frankfurt - Die Chefin der Europäischen Bankenaufsicht rät Bankkunden, bei der Auswahl ihres Instituts genauer hinzuschauen. "Die Sparer sollten sich ihre Bank sehr sorgfältig aussuchen", so Daniele Nouy im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (SZ/Montag).
Hintergrund seien die seit Jahresbeginn geltenden neuen europäischen Regeln für die Abwicklung von Banken, die eine Haftung der Gläubiger und im Extremfall auch der Sparer beinhaltet, die mehr als 100.000 Euro auf dem Konto haben.
Nouy beklagte gegenüber dem Blatt die komplizierte Regulierung in der Bankenaufsicht. "Manchmal suchen die Banken die Widersprüche, um einen Vorteil daraus zu ziehen. Aber es stimmt. Europa ist kompliziert, ich hätte es auch lieber einfacher", sagte Nouy. "Außerdem werden viele Gesetze zur Bankenaufsicht auf nationaler Ebene gemacht, was zu einem juristischen Flickenteppich führt, der unsere Arbeit komplizierter und weniger effizient macht."
Die Beschwerden einiger deutscher Banken, sie würden schlechter behandelt, weil sie in staatlichem Besitz seien, wies die Französin zurück. "Nein, das stimmt nicht. Ich wage sogar zu behaupten, diese Banken glauben selbst nicht, was sie da sagen. Aber natürlich mögen sie diese neuen Auflagen nicht."