Strom und Gas: Tarife ohne Bonus werden günstiger
Stand: 17.03.2016
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Der Wettbewerb um Strom- und Gaskunden wird oft über Neukundenboni ausgetragen. Doch auch Tarife, die ohne Rabatte auskommen, wurden zuletzt günstiger und beliebter. Das ist ein Ergebnis des Energiemarktreport 2016, der vom unabhängigen Verbraucherportal Verivox und Kreutzer Consulting veröffentlicht wird.
„Der Preis ist und bleibt für viele Verbraucher das wichtigste Argument bei der Wahl des Energieanbieters“, sagt Jan Lengerke, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox. „Bonuszahlungen für Neukunden sind deshalb für viele Kunden attraktiv. Immer häufiger finden Versorger und Kunden aber auch ohne einmalige Rabatte zueinander.“
Preissenkungen machen Stromtarife attraktiver
Die günstigsten Stromtarife ohne Bonuszahlungen sind im Lauf des Jahres 2015 um rund 7 Prozent billiger geworden. Bei einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh entspricht das einem Rückgang von 950 Euro auf 883 Euro. Bei den günstigsten Tarifen mit Bonus betrug der Preisrückgang lediglich rund 1 Prozent.
Die Folge: Ein Fünftel der Kunden, die über Verivox den Stromanbieter gewechselt haben, wählte einen Stromtarif ohne Neukundenrabatt. Der Anteil ist damit um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Trend wird noch deutlicher bei Gastarifen
Im Bereich Gas tritt diese Entwicklung noch deutlicher hervor. Tarife ohne Boni verbilligten sich im Jahresverlauf um rund 12 Prozent. Für einen Haushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 kWh fielen die Kosten von 1089 Euro auf 961 Euro. Bei den günstigsten Tarifen mit Bonus betrug der Preisrückgang 9 Prozent.
Auch bei den Gastarifen wählt jeder fünfte Verbraucher ein Angebot ohne Neukundenbonus. Im Jahresvergleich entspricht das einem Anstieg von 18 Prozent.
Energiemarktreport beleuchtet Entwicklungen
Diese und weitere Trends beleuchtet der Energiemarktreport 2016, der die zentralen Entwicklungen des Strom- und Gasmarktes im zurückliegenden Jahr im Hinblick auf strategische Handlungsalternativen für Energieversorger untersucht. Der ausführliche Überblick erscheint zum achten Mal.
Neben der Aufbereitung von Preisniveau und Preisentwicklung für Privat- und Gewerbekunden auf dem Strom- und Gasmarkt analysiert die 130 Seiten umfassende Studie aktuelle Wettbewerbsentwicklungen und das Wechselverhalten der Verbraucher.
Einen Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe bilden Markttrends und neue Geschäftsfelder. Innovative Lösungen zu Themen wie PV-Pacht, Energieshops und Mieterstrom werden oft von Startup-Unternehmen entwickelt und von etablierten Unternehmen zeitnah aufgegriffen. Die Chancen der Digitalisierung und die Verknüpfung von Energieprodukten mit Smart-Home- und Smart-Meter-Produkten rufen aber auch neue Wettbewerber mit hoher Digitalkompetenz auf den Plan.
Entscheidend für den Erfolg der Energiewende wie auch der Elektromobilität sind die Entwicklung und Vermarktung von Speichertechnologien. Der Energiemarktreport 2016 befasst sich daher ausführlich mit der Schnittstelle zwischen Energiemarkt, Mobilität und Speichermarkt.